Die Gevelsberger Innenstadt wird sich verändern
Vendômer Platz bekommt ein neues Gesicht
Kaufland am Vendômer Platz in Gevelsberg erstrahlt seit wenigen Tagen im neuen Glanz. Doch das wird längst nicht alles sein, was hier geschieht. Die Stadt Gevelsberg hat das Projekt „Vendômer Platz“ als Bestandteil der Fortschreibung des „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts Gevelsberg Zentrum 2030“ beschlossen und will dem zentralen Platz in der Innenstadt ein völlig neues Gesicht verpassen.
Björn Remer, Fachbereichsleiter der Stadt Gevelsberg, Fachbereich Planung, Bauverwaltung und Umwelt, erklärt, wie der Platz in Zukunft aussehen soll: „Das Konzept zur Umgestaltung des Platzes lässt sich grob in zwei Teile teilen. Der westliche, zur Wittener Straße orientierte Platzbereich, ist offen gestaltet und stellt den „Sonnenplatz“ dar. In Richtung Osten bildet sich unter dem Dach der mächtigen Platanen ein „Schattenplatz“ heraus. Von Westen kommend, wird über eine großzügige und weit geschwungene Treppen- und Rampenanlage das Entrée in den Vendômer Platz geschaffen. Der Übergang zur Wittener Straße kann viel offener gestaltet werden, da der noch bestehende Treppenturm in das Obergeschoss des Kaufland-Markts verschwindet. Die neue Treppe dient auch dem Aufenthalt. Sitzmöglichkeiten, in die Stufenanlagen integriert und zum Teil an kleine Wasserflächen grenzend, schaffen eine besondere Atmosphäre. Die Podeste mit den eingebundenen Wasserflächen zwischen den Stufenanlagen werden über einen kleinen Wasserlauf, der die Treppenanlagen kaskadenartig überwindet, verbunden. Wasser als belebendes Element, das zum Kühlen, Spielen und Planschen einlädt, gibt der Treppenlange einen eigenen Stellenwert. Südlich der breit aufgefächerten Treppen gehen die Stufen in eine Rampe über, die in ihrer längsten Ausdehnung im Süden barrierefrei mit maximal sechs Prozent Steigung zwischen den notwendigen Podesten verläuft. Am Fuß der Treppe werden zwei Bestandsbäume niveaugleich in die Gestaltung eingebunden, sodass auch hier kleinere, verschattete Aufenthaltsbereiche entstehen. Unmittelbar vor Kaufland liegt die große, frei von jeglichen Einbauten liegende Fläche, die multifunktional genutzt werden kann. Insbesondere der Wochenmarkt kann nach der Umgestaltung hier wieder stattfinden.“
Hügelige Rasenflächen, an die man sich bei schönem Wetter anlehnen kann, sind ein markantes Erkennungsmerkmal des ansonsten barrierefrei gepflasterten östlichen Platzbereichs. Sie fassen die prägnanten Platanen ein und sind Teil des Schattenplatzes. Die neue Planung sieht eine weitgehende Erhaltung der platzprägenden Bäume vor. In den Bereichen der heutigen Parkplätze neben dem Rathaus entfallen die dichten Hecken, um den Platz offener und übersichtlicher zu gestalten.
Rathausvorplatz – „Rathausplatte“
Der heute durch schmale Treppenanlagen und massive Brüstungselemente eher vom Vendômer Platz getrennte Rathausvorplatz wird künftig über eine sich in voller Breite des Platzes erstreckende Treppenanlage direkt eingebunden. Er wird neu gestaltet und dabei spielen Pflanzen und Leuchtstelen eine besondere Rolle. Bänke und hier insbesondere eine langestreckte Bank vor der Rathausfassade laden zum Verweilen, Warten auf einen Termin, Kommunizieren ein. Die notwendigen Abfalleimer werden in die Gestaltung des Platzes in ausreichender Zahl integriert. Der Rathausvorplatz erhält im Süden eine neue, barrierefreie Erschließung über eine 2,5 m breite Rampe mit vier Zwischenpodesten, beidseitigen Handläufen mit integrierter LED-Beleuchtung. Die Böschungsflächen der Rampenanlage werden mit blühenden Stauden bepflanzt.
Verkehr
Derzeit erfolgt die Erschließung des Vendômer Platzes bzw. der angrenzenden Hofbereiche von Norden über die Straße „Großer Markt“. Mittelfristig soll – bei Umsetzung des neuen innerstädtischen Verkehrskonzepts – die Erschließung von Südosten direkt von der Wasserstraße aus erfolgen. Ohne die Überfahrt, kann die Platzfläche deutlich nach Osten erweitert und eine direkte Anbindung des Platzes an das Rathaus geschaffen werden. Die westlich des Rathauses, auf dem Vendômer Platz liegenden Parkplätze entfallen. Sie werden durch eine neue Parkplatzanlage südlich des Rathauses kompensiert, die direkt an die Wasserstraße angebunden wird. Die Erschließung der südlich am Vendômer Platzes liegenden Bebauung bzw. der zukünftigen Neubebauung erfolgt auch über die neue Zufahrt zur Wasserstraße.
Bei der bestehenden Bebauung südlich des Rathauses liegen die Eingänge nach Norden zum Platz gerichtet. Damit beim Verlassen der Gebäude keine Gefahrensituation durch vorbeifahrende Fahrzeuge entsteht, wird im Abstand von 1,5 m zur Fassade eine Reihe von Pollern o.ä. errichtet, die für einen „Schutzbereich“ sorgen, ohne dass die Platzgestaltung durch ein Hochbord oder ähnliches beeinträchtigt wird.
Der Platz wird zukünftig insbesondere den Fußgängern vorbehalten. Aber auch für RadfahrerInnen gewinnt er als Drehscheibe in der östlichen Innenstadt an Bedeutung. Radabstellanlagen am Rand des Platzes an verschiedenen Stellen sorgen für sichere nicht störende Abstellmöglichkeiten der Fahrräder bei einem Aufenthalt auf dem Platz und in der Innenstadt. Auf dem Rathausvorplatz werden Abstellmöglich¬keiten für Fahrräder vorgesehen, die insbesondere für BesucherInnen des Rathauses geplant sind. Natürlich dauert das alles noch etwas – doch damit die Gevelsberger sich schon jetzt darauf freuen können, sorgen Stellwände mit Bildern der neuen Optik für die Vorfreude.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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