Gegenkandidat für Gevelsberger Bürgermeister einstimmig nominiert
Felix Keßler gegen Claus Jacobi

Vereint gegen Bürgermeister Claus Jaobi (SPD): v.l. die grüne Doppelspitze Marlene Reick und Achim Oldenbüttel, Dr. Babett Bolle (CDU), BM-Kandidat Felix Keßler, Martina Dietz (Freie Wählergemeinschaft) und Dirk Rabenschlag (FDP). Foto: Pielorz
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  • Vereint gegen Bürgermeister Claus Jaobi (SPD): v.l. die grüne Doppelspitze Marlene Reick und Achim Oldenbüttel, Dr. Babett Bolle (CDU), BM-Kandidat Felix Keßler, Martina Dietz (Freie Wählergemeinschaft) und Dirk Rabenschlag (FDP). Foto: Pielorz
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Das Bündnis „Gemeinsam für Gevelsberg“ hat für die Kommunalwahl am 13. September seinen Bürgermeisterkandidaten gefunden. CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, FDP und die Freie Wählergemeinschaft präsentierten ihren Mitgliedern in einer gemeinsamen Aufstellungsversammlung den 38-jährigen Felix Keßler (parteilos) als Bürgermeisterkandidat. Einstimmig wurde der 38jährige Jurist aus Troisdorf als Gegenkandidat von Bürgermeister Claus Jacobi (SPD) nominiert.
Im November 2019 war der Comedian Fabian Köster in Gevelsberg unterwegs und auf Stimmenfang. Sein Straßenwahlkampf wurde in der „heute Show“ gesendet. Ein Umstand, den der parteilose Keßler, der aktuell in der Wehrverwaltung der Bundeswehr arbeitet, als pures Entertainment bezeichnet. Dadurch gewinne man aber keine Wahlen. Der Vater eines Sohnes und bald Vater eines zweiten Kindes, erzählt, warum er sich auf die Stellenanzeige beworben habe. „Ich habe vorher in Kökn gelebt, habe in Bochum und Dortmund studiert und war als Student auch in der Kommunalpolitik aktiv. Ich habe über Bekannte von dieser Stellenausschreibung gehört, dann die Anzeige gelesen und mich beworben. Beeindruckt hat mich dabei, dass es ein Bündnis aller Oppositionsparteien in Gevelsberg ist, die gemeinsam einen Kandidaten suchen. Ich sehe mich als Moderator und Mediator, als Gestalter für Neues. Das gefällt mir und ich freue mich, von Anfang an dabei sein zu dürfen. Selbstverständlich kenne ich die Ausgangslage und die Situation vor Ort. Es wäre auch schlecht, wenn das anders wäre. Es wird nicht leicht, aber es ist zu schaffen.“ Der Wahlkampf, so Keßler, sei für ihn das Schönste in einer Demokratie. Diskussionen seien ihm wichtig. In dem Bündnis der Oppositionsparteien sehe er die Zukunft, die er nun aktiv mitgestalten könne. „Es geht nicht darum, als König zu regieren.“
Die Stadt, in der er nach dem 13. September regieren will, kennt er zumindest etwas. Die Gevelsberger Kirmes ist ihm ein Begriff. Und natürlich würde er bei einem Sieg mit seiner Familie Neubürger von Gevelsberg werden. Die Stadt sei für ihn mehr als eine „Staumeldung auf der Autobahn.“ Meinungen von verschiedenen Enden wolle er zusammenführen. „Einsame Regentschaft und dann mit dem Kopf durch die Wand bringt nichts. Die Wand ist immer stärker.“
Für Felix Keßler ist es eine großartige politische Sache, dass sich dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer überhaupt ein solches breites Bündnis gebildet habe. „Es gilt, rechts und linke Ränder zu verhindern.“ An seiner Seite steht seine Frau Olga. „So eine Aufgabe kann man nur mit Unterstützung des Partners übernehmen. Meine Familie ist mir sehr wichtig und meine Frau steht absolut hinter mir.“
Zeitprobleme – weil er als Kandidat ja noch in Troisdorf wohnt – sieht er übrigens nicht. „Ich muss nicht jede Parkuhr eröffnen. Aber ich werde mit dem Bündnis genügend Mittel und Wege finden, präsent zu sein und den Gevelsberger Bürgern als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.“ Während Felix Keßler von den Oppositionsparteien gewählt wurde, „besetzte“ Amtsinhaber Claus Jacobi (SPD) gerade dem Gevelsberger Prinzenpaar das Rupprecht-Haus in der Innenstadt. Im Dezember hatte die Stadt Gevelsberg mit der SPD-Mehrheit und gegen die Stimmen der Opposition die leerstehende Immobilie im Herzen der City gekauft und will dort ein Bürger- und Kulturzentrum entstehen lassen. Die Inbesitznahme der Immobilie ist eine der drei „Närrischen Thesen“ im Karneval, die der Bürgermeister bei der Inthronisierung des Gevelsberger Prinzenpaares formulierte. Geht es nach Felix Keßler und den Unterstützer-Parteien, gehört die SPD-Mehrheit nach dem 13. September in Gevelsberg der Vergangenheit an.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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