Dr. Norbert Lammert begeisterte in Gevelsberg
"Die Bundesparteien haben nach der Bundestagswahl ein eher trauriges Bild der parlamentarischen Demokratie abgegeben."
So hieß es im Einladungstext zum Jahresempfang der Stadt Gevelsberg. Darauf konterte Dr. Norbert Lammert, Präsident des deutschen Bundestages a.D., mit klaren Worten: "Bei dem so gezeichneten Bild von Empörung und Enttäuschung tzun die Wähler so, als hätten sie mit dem Wahlergebnis nichts zu tun - aber sie habe doch so abgestimmt."
Aus den Erfahrungen seiner langen Amtszeit verwies er darauf, dass er kein Parlament kenne, in dem die Bereitschaft zur Zusammenarbeit der Parteien größer sei als in Deutschland. Zudem würde eine Art "Regierungspause" künftig der Normalfall sein, "denn das ist es doch, was die Menschen wollen: Unterschiedliche Programme und Meinungen."
Überzeugter Europäer
Er zeigte sich in einer immer schneller werdenden Welt, in der Informationen, die einer hat, alle haben können, als überzeugter Europäer, denn: "Grenzen werden immer irrelevanter" nicht nur, was den Nachrichtenfluss angehe. Deshalb sei es auch wichtig, im Jahr 2018 nicht nur an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 jahren zu erinnern, sondern auch an die Gründung des Parlamentarischen Rates 1948 und an die Römischen Verträge, die 1958 in Kraft traten.
Im Anschluss gab es noch eine Debatte mit Schülern aus Gevelsberg über politische Teilhabe, in der Dr. Lammert auch das "Wechselwählen" empfahl, wenn man sich mit den Inhalten der Parteien auseinandersetze. Musikalische Darbietungen und große Kunstwerke kleiner Kinder rundeten den abwechslungsreichen Vormittag im Zentrum für Kirche und Kultur ab.
Die Fotos zeigen - natürlich - eine Fotostrecke von Dr. Norbert Lammert mit seinem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und weitere Impressionen der Veranstaltung.
Fotos: Britta Kruse
Autor:Britta Kruse aus Schwelm |
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