"Ruhrtal-Radweg“ in zwei Etappen
"Tour de Ruhr" - Teil I: Pedalieren von der Ruhrquelle in Winterberg nach Gevelsberg
Er ist der wohl bekannteste Radweg der Region; Der Ruhrtalradweg. Von der Quelle im beschaulichen Winterberg schlängelt sich die Ruhr knapp 240 Kilometer zur Rheinmündung bei Duisburg. Ein weiter Weg, der auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann. Mein Rennrad und ich haben uns mal an die Herausforderung gewagt mit dem Ziel, den Radweg an zwei Tagen (Freitag und Montag) zu meistern. Wie das ausgesehen hat, wie die Streckeneinteilung war und was es am Wegesrand so zu sehen ist, gibt es nun in einem Erfahrungsbericht zu lesen. Ich mach keinen Hehl draus, es war anstrengend.
Die ganze Nacht hatte es geregnet, doch als wir am Freitag, 5. August, in Winterberg gegen neun Uhr morgens lospedalierten, kam die Sonne durch die Wolkendecke gebrochen. Dass es so gut nicht bleiben wird, war mir klar, für den Start war das aber echt schön. Schön auch, dass direkt am Winterberger Bahnhof die Beschilderung des Ruhrtalradweges begann.
Generell ist der Radweg gut ausgeschildert und so fuhren wir gemütlich über die Schotterpiste des Rothaarsteigs, um zur Ruhrquelle zu kommen. Diese sprudelt hier einfach aus dem Boden und es ist beeindruckend zu sehen, wie die Ruhr – der Fluss der mit dem Bergbau eine ganze Metropolregion geprägt hat- hier in Winterberg unter einem einfachen Alu-Rahmen her fließt. Breiter ist die Ruhr hier nicht.
Die ersten Kilometer bleiben Schotterpiste und es ist spannend zu sehen wie die Ruhr sich von einem Bach langsam zu einem kleinen Fluss entwickelt. Durch Täler und über einige Höhenwege führt der Radweg in Richtung Olsberg.
Dahinter das Ende der Autobahn 46. Über diese wären wir bestimmt schneller zu Hause, aber wir wollen ja der Ruhr folgen und so radeln wir von einer Höhe bei Bestwig wieder in eines der Ruhrtäler.
Gemütlich radeln wir, noch mit angenehmen Durchschnittstempo, den Radweg entlang. Einige Zufahrten zu den nächsten Streckenabschnitten sind teilweise steil, aber oft sehr kurz, sodass sie gut zu meistern waren.
Nach einiger Zeit erreichten wir das Örtchen Meschede. Das folgende Stück, also die nächsten 1,5 Stunden sollten nicht trocken bleiben. Nieselregen begleitete mich auf dem Weg in Richtung Arnsberg und auch der Radweg, welcher hier zum Teil neben einer Bundesstraße herführt, gefiel mir an der Stelle nicht so gut. Schöner wurde es tatsächlich erst wieder ab Hüsten, nach meinem Empfinden. Hier kam wieder die Sonne raus, was echt gut war, denn ich war nass bis auf den Radhosen-Einsatz. Der Abschnitt von Hüsten (Kirmesplatz sei gegrüßt) über Fröndenberg nach Holzwickede war richtig schön zu fahren, teilweise nah am Fluss entlang.
Bei Hennen kam man langsam wieder in heimische Gefilde.
Dennoch warteten hier noch einige Kilometer auf mich. Einen Abstecher zur Schwerter Senfmühle klemmte ich mir und radelte einfach weiter. Über 100 Kilometer waren schon absolviert und ich wurde ehrlicherweise ein bisschen langsamer. Über Schwerte erreichten wir dann auch mein generelles Rennradgebiet was sich oft über Harkort-, Hengsteysee und Kemnade erstreckt.
Es war schon ein tolles Gefühl, es bis hierhin geschafft zu haben und so gönnte ich mir an einem Minigolfplatz am Harkortsee eine kleine Pause. Diese musste auch sein, wurden die Beine doch langsam schwer. Auch die Konzentration lies ein wenig nach. Gut, man war ja schon seit 7 Stunden unterwegs, reine Fahrzeit. Dank vielen Riegeln und feinem Elektrolytgetränk gab es aber keine Schmerzen und auch der berüchtigte Hungerast war trotz einiger Bäume in der Umgebung weit entfernt.
Nachdem die Kraftspeicher aufgefüllt wurden, klickte ich mich wieder ein und absolvierte den letzten Abschnitt des Ruhrtalradweges für meine heutige Etappe. Ich passierte das gemütliche Wetter und als ich in Wengern ankam war es fast geschafft. Jetzt nur noch nach Gevelsberg hoch.
Ich glaub ich habe mich noch nie im Leben so gefreut die Kirche in Silschede zu sehen wie heute. Ab jetzt nur noch in Richtung Innenstadt rollen und fertig ist die erste Etappe der „Tour de Ruhr“.
Nach knapp 171 Kilometern, einer Fahrzeit von 8 Stunden und 45 Minuten kam ich endlich am Ziel an. In Gevelsberg, am Rande des Ruhrgebiets und dank des guten Wetters am Nachmittag war ich mittlerweile auch wieder trocken. Die Klamotten und das Rad sahen aber aus wie Schwein, das muss morgen erstmal gewaschen und geputzt werden.
Nun endet aber auch meine erste Etappe. Eindrücke von der zweiten Etappe, von Gevelsberg nach Duisburg gibt es in ein paar Tagen hier zu Lesen. Bis dahin „Gut Tritt“ und „Kette rechts“.
Autor:Patrick Jost aus Gevelsberg |
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