Krieg in der Ukraine
Spendenaufruf: Gevelsbergs polnische Partnerstadt Sprottau bittet um Hilfe für die Ukraine

Gevelsbergs polnische Partnerstadt Sprottau bittet um Hilfe für die Ukraine. Darum wurde nun eine große Spendenaktion gestartet. | Foto: Patrick Jost
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Bürgermeister Claus Jacobi hat in dieser Woche seinen Kollegen Miroslaw Gasik aus der polnischen Partnerstadt Sprottau angeschrieben und ihm die Hilfe der Stadt Gevelsberg bei der großen Herausforderung angeboten, vor der polnische Kommunen, wie Sprottau, derzeit im Zusammenhang mit der Flüchtlingsbewegungen stehen.

Bekanntlich emigrieren hunderttausende Ukrainer vor allem ins Nachbarland Polen, sodass dort große humanitäre Kraftanstrengungen und Problemstellungen gemeistert werden müssen. Insofern hat Bürgermeister Claus Jacobi der Partnerstadt die Hilfe der Gevelsbergerinnen und Gevelsberger als Ausdruck europäischer Solidarität in dieser schweren Krise zugesagt. Die Rückmeldung aus Sprottau kam prompt: Bürgermeister Miroslaw Gasik bedankte sich am Folgetag in seinem Antwortschreiben für die gelebte Solidarität der Gevelsbergerinnen und Gevelsberger.
„Ein polnisches Sprichwort besagt, dass man wahre Freunde erst in Zeiten der Armut erkennt“, begann Gasik sein Schreiben und erläuterte, dass auch in Sprottau bereits seit einigen Tagen eine große Flüchtlingsbewegung zu verzeichnen sei. Darüber hinaus pflege Sprottau seit 2016 eine Städtepartnerstadt mit der ukrainischen Stadt Uman. Diese Stadt ist in der Mitte der Ukraine gelegen und hat Sprottau bereits um Unterstützung bei der Organisation von Hilfsgütern gebeten. Bürgermeister Miroslaw Gasik hat in Sprottau bereits ein Spendenlager errichten lassen und freut sich, wenn Gevelsberg dieses mit unterstützt. Zu diesem Zweck hat die Sprottauer Stadtverwaltung eine Liste mit konkret benötigten Gütern übersendet. Bürgermeister Claus Jacobi appelliert daher an die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger, sich an der Spende der benötigten Güter zu beteiligen. Benötigt werden insbesondere Hygieneprodukte (z.B. Shampoo, Duschgel, Seife, Binden, Babywindeln, Geschirr- und Bodenreiniger, Zahnpasta, Zahnbürsten, Kämme, Toilettenpapier, Feuchttücher) sowie haltbare Lebensmittel (z.B. Reis, Mehl, Nudeln, Milch, Öl, Konserven, Gewürze,
Getreide, Babynahrung, Kaffee, Tee, Wasser) in geschlossenen Gebinden und unter Beachtung des Haltbarkeitsdatums, sowie originalverpackte (wenn auch abgelaufene) Verbandskästen und funktions- und leistungsfähige Stromgeneratoren. Benötigt werden außerdem funktionsfähige Rehabilitationsmittel wie Gehhilfen („Krücken“) oder Rollstühle und Rollatoren. Für die Verpackung werden darüber hinaus leere Umzugskartons benötigt. Die Spenden können ab Samstag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr im Stadion Stefansbachtal abgegeben werden. Anschließend werden die Waren direkt in die polnische Partnerstadt gefahren.
Die Stadt Gevelsberg bittet darum, von darüberhinausgehenden Sachspenden abzusehen. Bürgermeister Claus Jacobi kann sich bei dieser wichtigen Gevelsberger Hilfsaktion voll und ganz auf die Unterstützung der Haupt- und Ehrenamtlichen Kräfte der Gevelsberger Feuerwehr verlassen, die in den nächsten Tagen maßgebliche Anteile an der Organisation der Hilfsgütersammlung und dem Weitertransport nach Sprottau beteiligen wird. Bereits Dienstagmorgen soll ein erster Hilfstransport in Richtung Polen starten. Auch der Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Gevelsberg, Hans-Günther Adrian, hat dem Bürgermeister seine volle Kooperation und Unterstützung in dieser wichtigen
Angelegenheit zugesagt. So werden die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Kleiderkammer Kleiderspenden für den Versand nach Sprottau packen. Dies hat den Vorteil, dass die hygienischen Standards hier ohne Probleme eingehalten werden können. Ferner hat die Stadt Gevelsberg ein Spendenkonto eingerichtet, auf welchem Geldspenden eingehen können. Von diesem können anschließend noch fehlende Hilfsgüter eingekauft oder Geldspenden nach Sprottau weitergeleitet werden. Eine erste Spende ist bereits eingegangen: Auch die Gevelsberger Taubenväter unterstützen die Aktion mit einem nicht unerheblichen Beitrag, dem sich möglichst viele
Gevelsbergerinnen und Gevelsberger anschließen sollten. Ab Samstag, sind Geldspenden unter dem
Stichwort „Stadt Gevelsberg Ukraine-Hilfe Sprottau - 90022590“ an das Konto IBAN DE 33 4545 0050 1000 0124 74 bei der Sparkasse an Ennepe und Ruhr möglich. „Mit großer Sorge beobachten wir alle die derzeitigen weltpolitischen Entwicklungen, die der schreckliche Angriffskrieg auf die Ukraine hervorgerufen hat. In einer solchen Lage ist die Aufnahme von Flüchtlingen, die Schutz vor den furchtbaren Ereignissen bei ihren europäischen Freunden suchen, für uns alle selbstverständlich. Polen ist mit seiner unmittelbaren Nähe zur Ukraine als Nachbarland die erste Anlaufstation der
geflüchteten Menschen, was mich dazu veranlasst hat, unserer Partnerstadt Sprottau unsere vollumfängliche Hilfe anzubieten. Unsere Städtepartnerschaft ist geprägt von Freundschaft – Freunde stehen einander bei, helfen einander, unterstützen sich gegenseitig. Bitte unterstützen Sie unsere polnischen Freunde bei der Bewältigung dieser großen humanitären Kraftanstrengung und beteiligen Sie sich an dem Spendenaufruf der dringend benötigten Güter.
Mir ist bewusst, dass unsere Möglichkeiten zur Linderung des menschlichen Unglückes und des Schmerzes, den die Menschen in der Ukraine derzeit erfahren müssen, beschränkt sind. Wir möchten den betroffenen Menschen jedoch gemeinsam beistehen und beweisen, dass Solidarität und Zusammenhalt immer mächtiger sind als Hass und Krieg. Lassen Sie uns gemeinsam als Europäer und als Freunde für sie da sein. In diesen für uns alle schwierigen Zeiten wünsche ich mir, dass die Menschen in Sprottau und Gevelsberg, egal welcher Nationalität sie angehören, unsere Freundschaft und Solidarität spüren.“ so Bürgermeister Claus Jacobi.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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