Deutschlandtour in Stuttgart
Radeln auf der Strecke der Profis: Mein erstes Jedermannrennen - Ein Erfahrungsbericht
Knapp 3.500 Radsportler, zahlreiche Zuschauer an der Wegstrecke, zwei Jedermann-Rennen und das Finale der Deutschlandtour 2022 gab es am Sonntag 28. August in Stuttgart zu sehen. Natürlich sind auch wir zur Weinbergrunde der Jedermanntour angetreten und haben uns den Zieleinlauf der Profis angeschaut. Wie mein erstes Jedermannrennen gelaufen ist und was es auf dem Radsportfestival ins Stuttgart zu sehen gab, lest ihr nun in einem kleinen Erfahrungsbericht.
Schon gut besucht war der Samstag vor dem Radsport-Eventtag in der Stuttgarter City. Zwischen dem beschaulichen Schlossplatz und der Theodor-Heuß-Straße bildete sich am Nachmittag eine Schlange von Menschen, die ihre Startunterlagen für das morgige Rennen abholen wollten. Das dauerte zwar etwas, war aber schön zu sehen, dass sich soviele Leute für den Radsport interessierten.
Im Startbeutel waren neben den Startnummern, auch ein Trikot, ein paar Devotionalien und Werbegeschenke der Sponsoren drin. So ausgestattet kann man morgen beruhig an den Start gehen.
57 Kilometer durch die Weinberge auf der Jedermann-Tour
Tausende Radfahrer fanden sich zum Start der Jedermanntour am 28. August auf dem Schlossplatz in Stuttgart ein. Gegen kurz nach neun starteten die ersten Radfahrer zur 57 Kilometer langen Weinbergrunde, das 117 Kilometer lange Jedermannrennen startete ein paar Minuten später.
Auf dem Weg zum Start, traf man sogar Prominenz; Bekannt aus Film-und Fernsehen ist Fahrraddesigner und Radsportfreund Didi Senft, der bei gefühlt jedem Radsportevent in der Zuschausermenge steht und als Tourteufel die Sportler anfeuert. Gesegnet mit seinem Dreizack kann also nichts mehr schief gehen. Highway to Hell.
Die Tour führte dann auf abgesperrter Strecke vom Schloßplatz weg und am Canstatter Wasen vorbei in Richtung Untertürkheim. Hier kam ich mit ordentlicher Geschwindigkeit auf fast gerader Strecke gut voran. Am Wegesrand machte man auch schon Bekanntschaft mit den ersten Zuschauern. Viel war nicht los, aber das Anfeuern tat ganz gut.
Richtig viel los an der Strecke war, als es von Uhlbach den Rotenberg hochgestrampelt werden muss. Hier verließ auch die Kette das große Blatt vorne und es wurde gemütlich hochpedaliert. Durch die Weinberge, die Aussicht konnte man nur kurz genießen, ging es durch Rommelshausen, Fellbach nach Oeffingen. Über eine Hauptstraße, einem schönen Radweg am Neckar entlang ging es wieder nach Stuttgart rein um den letzten Anstieg zum Killesberg anzutreten. Hat man seinen Gipfel erklommen, konnte man talwärts schießen und nach guten 57 Kilometern auf die Ziegerade der Deutschlandtour auf Theodor-Heuß-Straße schießen. Die Strecke auf der wenige Stunden später die Profis herfahren.
Die Jedermann-Tour, welche rund 57 Kilometer lang war, 641 Meter Höhenmeter bot, konnte ich mit einem 27,99 Km/h Schnitt beendet (Grrr, 28er wäre geil gewesen). Für mich eine gute Leistung, aber Verpflegung im Zielbereich musste trotzdem sein.
Anstrengend war das Ganze nämlich schon. Dennoch schlenderte ich zufrieden über das Expo-Gelände auf dem die Sponsoren ihre Waren anboten und Gratisproben verteilten oder über anstehende Radevents informierten. Die Siegerehrung der Jedermann-Rennen fand dann wieder im Bereich der Startunterlagenausgabe statt. Die lange Runde Gewann das Team Strassacker.
Adam Yates gewinnt das Deutschlandtour-Finale in Stuttgart
Einen guten Platz konnte ich mir am Nachmittag an der Strecke sichern und so das spannende Finale live miterleben. Schön war es in den TV-Bildern, die auf Bildschirmen im Zielbereich übertragen wurde, die Strecken zu sehen auf der man am Vormittag selbst unterwegs war.
Die Profis, natürlich viel schneller unterwegs als wir am morgen, mussten in Stuttgart noch dreimal einen Rundkurs absolvieren bei dem das Verfolgerfeld der Spitzengruppe immer näher kam. Schon Wahnsinn wie schnell die Profis hier über die Strecke ballern. Das Publikum war super drauf und feuerte die Radsportler an. An der Kurve vor der Zielgeraden ragte der Dreizack von Tourteufel Didi Senft in die Höhe.
Schließlich konnte Pello Bilbao die 186 Kilometer lange Schlussetappe der Deutschlandtour, welche von Schiltach nach Stuttgart führte, für sich entscheiden.
Der Brite Adam Yates ging dann als Gesamtsieger der Deutschlandtour hervor.
Es war ein schöner Tag in Stuttgart. Noch schöner war zu sehen, dass der Radsport zahlreiche Besucher anlocken konnte. Hoffentlich steht einer Deutschlandtour im nächsten Jahr nicht mehr viel im Wege.
Autor:Patrick Jost aus Gevelsberg |
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