Jahresempfang im Zeichen der "Tour der Hoffnung"
Wer aufgibt, hat verloren
Henry Maske betrat ganz gentlemanlike die Bühne - natürlich zu den Klängen von Vangelis' "Conquest of paradise".
Und es war mucksmäuschenstill beim rund einstündigen Vortrag des Ex-Boxweltmeisters. Doch der Funke zum eigentlichen Anlass, den Jahresempfang in das Zeichen der "Tour der Hoffnung" zu stellen, die auch von Maske unterstützt wird, sprang nicht so recht über. Gleichwohl fieberten die Besucher im Zentrum für Kirche und Kultur mit, als der mittlerweile 55-Jährige, der in seiner Profikarriere ab 1990 von 32 Kämpfen 31 gewann, aus seinem Leben erzählte.
Unter dem Titel "Wer aufgibt, hat verloren!", zugleich Titel seiner Biografie, erinnerte er an die sportlichen Anfänge unter den Fittichen von Trainer Manfred Wolke, der ihm als 17-Jährigem anriet, den Box-Sport an den Nagel zu hängen ("doch wenn man ein Motiv hat, ist man auch motiviert"), an erste Niederlagen im Amateursport ("manchmal sieht man sich weiter als man eigentlich ist"), aber natürlich auch an seinen Olympiasieg 1988 in Seoul ("das Wort Selbstbewusstsein besteht aus selbst - bewusst - sein").
Davon hatte er nach der Wende zu Beginn der 90-er Jahre genug ("gehen Sie Ihren Weg - zum Sieg"). Es schloss sich eine einzigartige Karriere im Profilager an, die (zunächst) im letzten Kampf gegen Virgil Hill umstritten nach Punkten endete. Elf Jahre nach der Niederlage und "erfolgreich angekommen in der 'neuen Welt'" als Franchiseunternehmer einer Fastfood-Kette, kam es schließlich mit viel Disziplin und eisernem Training ("Laufen morgens um 6.30 Uhr macht einfach keinen Spaß") zur erfolgreichen Revanche des damals 42-Jährigen gegen Hill.
Das alles berührte die Zuhörer, ebenso wie das Ziel der Maske-Stiftung "A place for kids", die benachteiligten Kindern Ferienfreizeiten ermöglicht. Doch vielleicht hätten sie sich ein wenig mehr persönlichen Bezug zur "Tour der Hoffnung" gewünscht, der Benefiz-Radsportveranstaltung zur Unterstützung krebs- und leukämiekranker Kinder.
Diesen Part übernahm dann Klaus-Peter Thaler, ehemaliger Querfeldein-Weltmeister und Tour de France-Teilnehmer aus Gevelsberg. "Hier bist du goldrichtig", umschrieb der Sympathieträger sein Engagement für die gute Sache, weil alle Gelder direkt und ohne Abzüge dem guten Zweck zufließen und alle Unkosten durch zusätzliche Sponsorengelder getragen werden. So kamen allein im vergangenen Jahr über 2 Millionen Euro zusammen. Davon war auch Henry Maske beeindruckt, sodass er die diesjährige Tour wieder unterstützen wird. Nach 1999 und 2019 macht die Tour in diesem Jahr auch wieder in den Südkreisstädten Station. Thaler dankte in diesem Zusammenhang den Taubenvätern für ihre lange Unterstützung und nannte den Henri-Thaler-Verein, der immer wieder mit Spendengeldern unterstützt wird.
Beeindruckt zeigte sich auch Sparkassen-Vorstand Thomas Biermann von dem Engagement ("Das Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält") und überreichte Thaler einen Scheck über 10.000 Euro für die gute Sache.
Und das muss Motivation sein für alle, die die Tour der Hoffnung im Sommer 2019 wieder oder erstmals unterstützen werden und den Radlern einen großen Bahnhof bereiten.
Mit klassischer Musik von Stuart Wadsworth, einer Bilderschau und -Versteigerung, Fingerfoof und Gesprächen endete der Empfang. Da war Henry Maske allerdings längst abgereist, und so warteten auch die VfL-Boxer auf das ersehnte Autogramm auf dem Vereinswimpel vergeblich. Dafür haben sie ein signiertes Bild ihres Sport-Idols.
Autor:Lokalkompass Schwelm aus Schwelm |
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