Ausstellung in der Sparkasse Gevelsberg-Wetter - gezeigt werden Werke von Christian Awe
Seine Bilder machen die Welt bunter
Zum wiederholten Mal verwandelt sich das Sparkassen-EnnepeFinanzCenter in der Mittelstraße 2 bis 4 in Gevelsberg in ein Kunstfoyer und zeigt in Kooperation mit der Stadt Gevelsberg Arbeiten des Berliner Künstlers Christian Awe. Unter dem Thema „Wasser¬ Farbe“ werden etwa dreißig zum Teil großformatige Bilder gezeigt. Gemeinsam ist ihnen: sie sprühen vor Lebensfreude. Der Lehrersohn und Streetart-Künstler sprühte schon als Teenager in Berlin auf dem Plattenbaudach in Friedrichsfelde sein Werk. Heute sind seine Arbeiten in der ganzen Welt gefragt.
Abstrakt, farbintensiv und für den Betrachter Inspiration, sich selbst ein Bild machend – das sind die Arbeiten von Christian Awe, der auch schon einmal gern beim Entstehungsprozess seiner Werke mit den Füßen durch die feuchte Farbe läuft. Er kippt Farbe direkt aus der Dose auf die Leinwand. Zum Einsatz kommen auch Feuerlöscher oder Kehrbesen, gern die Hände – natürlich. Sein Spiel mit der Farbe hinterlässt Spuren – an den Händen selbst, wie er lachend sagt. Vor allem aber beim Betrachter, der sich den lebensbejahenden Farben kaum entziehen kann. „Ich arbeite oft an mehreren Bildern gleichzeitig und das über Wochen. Es sieht so spontan aus, aber es ist vieles durchdacht. Ich habe fast drei Jahre damit verbracht, zu überlegen, wie man Wassertropfen perspektivisch malt. Ich habe mir die Bilder von Michelangelo angesehen und manches, was spontan aussieht, entspringt gewissen Grundgedanken.“ Genaues will der Künstler aber nicht verraten – etwas Mystik muss beim Entstehungsprozess bleiben. „Ich lege den Humus für die Imagination“, sagt Awe und meint damit: Er gibt nichts vor, aber irgendwann beginnt der Betrachter neue und eigene Bilder zu sehen im Bild des Künstlers.
Blau – ein Symbol für Freiheit - ist die Lieblingsfarbe von Christian Awe, aber er malt auch gerne in Rottönen. Seine Wasserbilder entstanden aus der Not heraus. „Ich hatte ein Bild auf der Terrasse liegen lassen und es fing an zu regnen“, erinnert er sich. Das Wasser hinterließ Spuren, die ihm gefallen haben. Hintergrund der großformatigen Arbeiten sind gemalte Wassertropfen. So realistisch, dass viele sie für fotografiert hielten. „Ich musste Fehler einbauen, damit es als Malerei zu erkennen ist“, erklärt er. Der in Berlin lebende Künstler ist auf der ganzen Welt zuhause. Sein Atelier steht in Berlin-Lichtenberg. Ausstellungen hat er überall auf der Welt. Noch faszinierender sind seine Fassadenbilder – jüngst gerade bei Porsche in Hamburg, aber auch in den USA, in Russland, in Österreich und Japan. Und natürlich in Berlin – an der Frankfurter Allee, an der Hauptstraße. Gigantisch. Die Fassadenmalerei war in der damaligen DDR und in Russland verbreitet – ein buntes Mittel gegen die Tristess der Plattenbauten. Kopfkino… da fällt einem auch hierzulande etwas ein.
Das soziale Engagement des Künstlers ist groß: in Burkina Faso baute er Schule und Krankenhaus. Er engagiert sich für Flüchtlingsprojekte, für die Obdachlosenhilfe und viele weitere soziale Ideen. Hochengagiert und voller Leidenschaft für die Dinge, die er tut. Sieben Tage in der Woche.
Mittun können auch Kinder bei einem Workshop. Gemeinsam mit der Malschule Maldumal gibt es auch zu dieser Ausstellung ein pädagogisches Begleitprogramm mit Ausstellungsrallye für Schüler der vierten Klassen. Die Ausstellung beginnt am Montag, 2. September und kann während der Öffnungszeiten von 8.30 Uhr bis 18 Uhr, freitags bis 15 Uhr, in der Mittelstraße kostenfrei besucht werden. In der Finissage am 27. September, 16 Uhr, werden im Rathaus der Stadt Gevelsberg abschließend auch alle Schülerarbeiten der Viertklässler gezeigt.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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