Sagen-Sammler Sondermann morgen zum 785. Todestag von Engelbert in Gevelsberg zu hören

War es nun Mord oder Totschlag? Seitdem der Kölner Erzbischof und Reichsverweser Engelbert, Graf von Berg, am 7. November 1225 - genauer gesagt: morgen vor 785 Jahren - im Hohlweg bei Gevelsberg erschlagen wurde, streitet man über diese Frage. War der Hinterhalt am „Givilberch“ eine missglückte Entführung oder wollte der Graf von Isenberg sich seinen Kontrahenten ein für allemal von Halse schaffen?

„Noch heute noch stehen am alten Haupteingang der Isenburg bei uns in Hattingen die Worte ,Isenberger - das Kreuz steht noch‘“, sagt einer, der es wissen muss. Dirk Sondermann, Diplom-Theologe, Sagensammler und Buchautor, beschäftigt sich seit langem mit den Sagen aus den 53 Städten der Region und hat darüber schon sechs Bücher geschrieben, leitet das „Institut für Erzählforschung im Ruhrgebiet“, kennt sich in der Geschichte nicht nur des 13. Jahrhunderts bestens aus und weiß davon ausgesprochen unterhaltsam zu erzählen.

Und genau das wird er auf Einladung des Arbeitskreises Engelbert morgen auch tun - ab 17 Uhr in der Kirche an der Rosendahler Straße, zum Todestag des legendären Grafen, über den selbst Walther von der Vogelweide dichtete und dessen Tod auch Annette von Droste-Hülshoff zu einer Ballade inspirierte, die Sondermann morgen vortragen will.

Mord hin, Totschlag her - der Isenberger jedenfalls wurde seinerzeit exkommuniziert und seine Burg noch jahrhundertelang von der Kirche geächtet, woran auch der Spruch erinnern will. „Schon deshalb macht Mord keinen Sinn: die Konsequenzen waren abzusehen“, sagt Sondermann, der - ebenso wie übrigens die Droste-Hülshoff - eher der Totschlag-Theorie zuneigt und das morgen auch erklären wird. Ort und Zeit der Veranstaltung im Rahmen von RUHR.2010 wurden seit Drucklegung des Kulturhauptstadt-Programmes geändert: 17 Uhr Sankt Engelbert-Kirche ist korrekt.

Info: www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de

Autor:

Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal

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