Trotz Corona: Im Jugendzentrum wurde das Programm vorgestellt
Gevelsberger Ferienspaß: Und er kommt doch
Ende Juni beginnen in NRW die Sommerferien. Wochenlanger Spaß – im Urlaub oder bei Ferienaktionen daheim. So ist es in jedem Jahr. In Zeiten von Corona ist das allerdings wesentlich schwieriger. In vielen Städten muss das bereits geplante Ferienspaß-Programm ausfallen. Doch die Verantwortlichen bemühen sich um Ersatz – schon deshalb, weil viele Kinder in diesen Ferien vielleicht gar nicht im Urlaub sein werden. In Gevelsberg stellten die Verantwortlichen gemeinsam mit Bürgermeister Claus Jacobi das Ferienspaß-Programm vor, das diesmal allein den Gevelsberger Kindern vorbehalten bleibt.
Das ist ungewöhnlich, denn der attraktive Ferienspaß lockt jedes Jahr auch Kinder aus den umliegenden Städten nach Gevelsberg. „Bis zu dreißig Prozent der Ferienspaß-Kinder kommen in der Regel nicht aus Gevelsberg. Um die Kinder unserer eigenen Stadt zu versorgen, haben wir es in der Vergangenheit so gehalten, dass die Anmeldungen zum Gevelsberger Ferienspaß für unsere Kinder und Jugendlichen immer ein paar Tage früher möglich waren. Erst danach wurden die Anmeldungen komplett freigegeben. In diesem Jahr werden wir das aufgrund der Corona-Pandemie nicht so machen können, denn wir haben nur eine stark begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung. Dreißig Kinder pro Woche können die Angebote nutzen und jedes Kind darf auch nur maximal zwei Wochen dabei sein. Wir machen das so, um möglichst vielen Gevelsberger Kindern unbeschwerten Ferienspaß zu ermöglichen. Der Hygiene- und Sicherheitsaufwand für die Angebote ist enorm, aber wir möchten den Kindern einfach den Spaß und den persönlichen Kontakt ermöglichen“, erzählt Adriana Ruiu, die Leiterin des Gevelsberger Jugendzentums.
Das diesjährige Thema stand schon vor Corona fest: Es sollte um Natur und Umwelt gehen und das tut es auch immer noch. Doch waren es sonst mindestens 100 Kinder pro Woche, die im Jugendzentrum oder bei Ausflügen ihren Spaß hatten, werden es in diesem Jahr erheblich weniger sein müssen – getreu dem Motto „Weniger ist besser als gar nichts.“ In den ersten vier Wochen werden die Kinder jeweils in drei Zehnergruppen eingeteilt, die die Angebote im täglichen Wechsel durchlaufen. Die Kinder zwischen sechs und 12 Jahren erleben die Themen „Kreative Nachhaltigkeit: Aus Alt mach Neu“, „Natur- und Umweltschutz“ sowie „Aktiv Offline“. Inhaltlich geht es bei den Angeboten um das Upcycling von Alltagsgegenständen, um Insektenhotels, einen Flaschengarten für die Fensterbank, das Anlegen des „Libbergartens“ (für diejenigen, die es nicht wissen: „Libber“ ist der Name des Jugendzentrums) und um Bewegungsangebote. Jede Anmeldung läuft eine Woche. Um möglichst vielen Kindern den Ferienspaß zu ermöglichen, kooperiert das Jugendzentrum mit dem Bürgerhaus „Alte Johanneskirche“. In den Ferienwochen fünf und sechs finden hier die Angebote zu den gleichen Themen statt, die sich speziell an Kinder aus den Stadtteilen Berge und Vogelsang richten. Die Anmeldung gilt auch hier für jeweils eine Woche. Diese Ferienspaßangebote finden von Montag bis Freitag, 9 bis 16.30 Uhr, statt.
Wenn im Bürgerhaus „Alte Johanneskirche“ diese Angebote in der fünften und sechsten Ferienwoche stattfinden, bietet das Jugendzentrum in der fünften Ferienwoche ein anderes Programm unter dem Motto „Kreative Welten entdecken.“ Dann geht es um Theater und Film.
Eine Woche Ferienspaß kostet jeweils 40 Euro. Die Anmeldungen zum Ferienspaß werden in schriftlicher Form mit der Einwilligung der Eltern zur Datenverarbeitung benötigt. Die Anmeldungen beginnen am Montag, 15. Juni, 10 bis 19 Uhr, im städtischen Jugendzentrum in der Schulstraße 13. Nach dem 15. Juni sind sie dort wochentags zwischen 10 und 13 Uhr sowie 15.30 bis 18.30 Uhr möglich. Die Anmeldung für die Alte Johanneskirche findet ebenfalls am Montag, 15. Juni, 10 bis 19 Uhr, in der Uferstraße 3 statt. Danach findet die Anmeldung wochentags nach telefonischer Terminvereinbarung statt bei Anja Steller unter 02332/662691 oder per Mail unter Anja.Steller@stadtgevelsberg.de
Alle Verantwortlichen sind froh, ein Programm anbieten zu können. „Früher haben wir immer Fragen bekommen zu den Inhalten des Programmes. In diesem Jahr wurde eher gefragt, ob wir überhaupt etwas anbieten werden“, sagt Adriana Ruiu. Sie vermutet, es werde wohl eine Warteliste bei den Interessenten geben. Die Plätze werden nach der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Danach wird die Warteliste abgearbeitet.
Bei den einzelnen Angeboten soll der Mindestabstand eingehalten werden. Auch der Körperkontakt soll vermieden werden. Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist derzeit aber nicht verpflichtend. Nur in den Situationen, in denen der Mindestabstand nicht möglich ist, muss er getragen werden. „Mir persönlich hat es sehr weh getan, dem Zirkus Lollipop für den diesjährigen Ferienspaß absagen zu müssen“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi. „Aber unter den gegenwärtigen Bedingungen ist das einfach nicht machbar. Ich freue mich aber sehr darüber, dass es einem engagierten Team dennoch gelungen ist, dieses schöne Programm für unsere Kinder auf die Beine zu stellen.“
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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