Kranenburg. Vor Kurzem kamen rund 40 Interessierte in der MediCare Seniorenresidenz in Kranenburg zusammen, um sich über das neueste Kranenburger Projekt "Mijn Buurtje" zu informieren. Die sehr persönlichen Geschichte von Eric Hendriks, die hinter der Idee und der Entstehung von Mijnbuurtje steht, nahm die Gäste gefangen.
Waren in früheren Zeiten die sozialen und nachbarschaftlichen Strukturen auf lange zeit angelegt, hat sich das in der heutigen Zeit sehr verändert. Der vertraute Schulfreund zieht weit weg in einen anderen Teil des Landes - die neue Arbeitsstelle liegt eben nicht in der Nähe, im erreichbaren Wohnumfeld. Andere Dorfbewohner nehmen stundenlange Anfahrtszeiten in Kauf und kommen spät am Tag oder gar abends erst nach Hause. Familien leben nicht mehr gemeinsam in gut erreichbarer Nähe und können sich oft nicht mehr so unterstützen, wie das früher einmal möglich war. Zusätzlich gesellen sich immer mehr Familien in die Dorfgemeinschaft, die - wie im Falle von Kranenburg - aus den Niederlanden, aus anderen Teilen Deutschlands oder auch aus ferneren Ländern zuziehen. Alleine der Anteil niederländischer Einwohner in Kranenburg beträgt 25 Prozent.
„Wir brauchen neue Antworten, neue und innovative Wege“, meint deshalb auch Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins. „Nur so können die für das gemeinsame Leben im Dorf notwendigen, hilfreichen, unterstützenden wie vertrauensvollen Gemeinschaften und Netzwerke erhalten bleiben und eben auch neu entstehen.“
Genau hier setzt die Social-Networking-Idee von Mijnbuurtje-Entwickler Eric Hendriks an: „Als ich damals in mein Viertel zog, hatte ich keinerlei Kontakte, kannte niemanden. Doch ich wollte unbedingt so schnell wie möglich meine Nachbarn kennenlernen und auch gemeinsam mit ihnen etwas unternehmen.“ Da Hendriks damals als Kommunikationsexperte arbeitete und Neue Medien für ihn zum täglichen Leben gehörten, entstand schließlich eine ganz neue Idee der Gemeinschaft und des Miteinanders in seinem `buurtje´, seiner Nachbarschaft. Die Idee zu „Mijnbuurtje“ war geboren.
Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerpartizipation
Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerpartizipation sind heute in den Niederlanden ein ganz wesentlicher Bestandteil der Landespolitik. Deshalb wird der Mijnbuurtje-Ansatz in Gemeinden wie Nijmegen, Boxmeer u.a. unterstützt und bereits mit Erfolg umgesetzt.
Auch die Kranenburger fanden die Mijnbuurtje-Idee gut. Viele Fragen wurden auf der Informationsveranstaltung am 2. Juni gestellt und spontan meldeten sich erste Mitstreiter für den Aufbau eines eigenen Nachbarschaftsnetzwerkes. Abgestimmt auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde soll nun in Kranenburg ein solches Nachbarschaftsnetzwerk entstehen.
Kick-off heißt es jetzt also:
Interessierte Kranenburger treffen sich zum Kick-off- Arbeitstreffen am 7. Juli um 19.00 Uhr wieder in der MediCare Senioresidenz Kranenburg. Dann geht es um die ersten konkreten Schritte: Wie können wir ein Nachbarschaftsnetzwerk in der Gemeinde umsetzen? Wer unterstützt uns? Was möchten wir gemeinsam erreichen? Was genau braucht unser Mijnbuurtje? Welchen Namen sollte es haben, damit sich alle Kranenburger zugehörig fühlen? …
Dank der Initiative von Barbara Onckels, Leiterin der MediCare Seniorenresidenz, wird die MediCare Seniorenresidenz zukünftig auch die feste Anlaufstelle für das Nachbarschaftsnetzwerk sein können. Sie stellt die Räumlichkeiten und den notwendigen Internetanschluss zur Verfügung.
Wer gerne beim Nachbarschaftsnetzwerk mithelfen möchte, sei es als Unterstützer oder als Buurtverbinder, meldet sich bitte bei Bürgermeister Günter Steins: buergermeister@kranenburg.de oder bei Iris Haarland, die das Nachbarschaftsnetzwerk in Kranenburg koordiniert: iris@mijnbuurtje.nl Tel. 0176/93 62 97 97
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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