Was macht die Einzigartigkeit des Reichswalds aus? Welche Bedeutung hat er für unsere Tierwelt und unser Trinkwasser? Und welche Schätze aus der Römerzeit sind bis heute in ihm bewahrt geblieben?
Zur Beantwortung dieser und anderer Fragen bietet die Bürgerinitiative „Gegenwind im Reichswald e.V.“ am 26. Juni eine geführte Wanderung am Kartenspielerweg an. Referenten sind die „Waldhüterin“ Josefa Liebrand und verschiedene Vogelkundler. Die Organisatoren werden von Vertretern des Heimatvereins Kessel unterstützt. Los geht es um 11 Uhr am Parkplatz Kartenspielerweg/ B504.
Bekanntermaßen planen die Gemeinde Kranenburg und der Landesbetrieb Wald & Holz NRW im Reichswald entlang des Kartenspielerwegs die Errichtung von zwölf Groß-Windkraftanlagen. Schon Ende dieses Jahres sollen die hierfür erforderlichen großflächigen Rodungsmaßnahmen beginnen. „Wenn es soweit kommt, wird der Wald vor allem in diesem südlichen Bereich nie wieder so sein, wie wir ihn kennen. Die Ansiedlung von Industrie an diesem Standort wird den Lebensraum vieler Tiere und das für Bürger so wertvolle Naherholungsgebiet unwiederbringlich zerstören“, erläutert Josefa Liebrand, die seit Jahren als ausgewiesene Kennerin des Reichswalds gilt.
Die Wanderung hat zum Ziel, die besondere Schutzwürdigkeit des Gebietes zu verdeutlichen. Sie führt über vier bis fünf Kilometer vornehmlich auf befestigten Wegen. „Ältere oder gehbehinderte Menschen und kleine Kinder dürfen die Besonderheiten des Reichswalds zusammen mit uns von der Pferdekutsche aus erfahren“, so Liebrand. Auch für Fahrradfahrer bieten die Organisatoren eine geeignete Tour an. Zu sehen und zu hören wird es auf jeder Route vieles geben. Wissenswertes über die im Reichswald beheimatete Habichtpopulation – eine der dichtesten Europas – oder kulturgeschichtlich wertvolle Hügelgräber sind nur zwei der Aspekte, die auf dem Programm stehen.
Bei einer kleinen Erfrischung haben die Teilnehmer im Anschluss an die Tour Gelegenheit zum Austausch mit den Fachleuten und Vertretern der Bürgerinitiative. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung nicht erforderlich. Fragen beantworten die Organisatoren gerne per E-Mail (info@gegenwindreichswald.eu) oder telefonisch unter 02855 85694 bzw. in den Niederlanden 024 3077809.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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