Das Thema Reisen zieht sich wie ein roter Faden durch die in Grisaille-Tönen gehaltene Malerei von Güdny Schneider-Mombaur, die von 1970 bis 1977 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Erwin Heerich studierte. Die Reise „the mystery tour“, die im Ausstellungstitel anklingt, hat wirklich 1994 stattgefunden. Es war ein internationaler Künstleraustausch zwischen Deutschland und der Volksrepublik China. Gemeinsam mit zehn deutschen und internationalen Künstlern wurden zehn Provinzen des Gastlandes bereist. Schneider- Mombaurs „Chinablock“ entstand unmittelbar nach dem Arbeitsaufenthalt in China. Die Arbeiten wurden mit typisch asiatischen Materialien – chinesischen Tuschen, Reispapier, Farbstempeln, Schriftzeichen – gestaltet. Sie stehen in Bezug zu einer der traditionellen chinesischen Präsentationsformen, der Rollenmalerei.
Die in Hilden präsentierten Werkgruppen markieren exemplarisch geografische Stationen von China, über Tibet, den Transhimalaya bis zu den europäischen Alpen. Dabei ist die Bergwelt das zentrale Bildmotiv und zugleich kultureller Bezugspunkt von Güdny Schneider-Mombaur. Für die Künstlerin sind es „magische Berge mit spiritueller Aura“.
Sie nimmt uns auf ihrer Reise mit nach Tibet und bezieht dabei traditionelles Sherpa-Gepäck in ihr Werk ein. Sie visualisieren den tibetisch-buddhistischen Begriff des Samsara, des immerwährenden rastlosen Wanderns in dieser Welt. Ein Sinnbild, das für Güdny Schneider-Mombaur ein Schlüsselmotiv in ihrer Ausstellung darstellt. 2017 verändern sich Bildtechnik und Bildaussage in ihren Werken. Die Landschaftsbilder der „Magic mountains“ werden mit aktuellen Lebens-, Kultur und Erfahrungswelten erweitert. In der Verknüpfung von Collage, Frottage, Zeichnung und Malerei verschmelzen Realitätssplitter aus der medialen Bilderflut, Natur- und Zivilisationsfragmente.
Die globalen Katastrophenszenarien bestimmen die Bilder der „Magic mountains #breaking news“ seit 2020. Die Landschaft nimmt dabei mehr und mehr dystopische Züge an. Die Utopie einer hoffnungsspendenden Bergwelt gerät ins Wanken. Der Klimawandel lässt Gletscher schmelzen, den Permafrost schwinden und Felsmassive stürzen.
Eröffnung:
14. Januar 2024, 11:00 Uhr im Kunstraum Gewerbepark-Süd
Öffnungszeiten:
Di - Fr: 14:00 Uhr – 18:00 Uhr
Sa + So und an Feiertagen: 11:00 Uhr – 16:00 Uhr
Mo: Geschlossen
Am Samstag, 3. Februar, bleibt die Ausstellung geschlossen.
Der Eintritt ist frei.
Der Zugang zum Kunstraum ist barrierefrei.
Weitere Infos:
www.hilden.de/ausstellungen
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