Gebäude und Orte mit Geschichte in der eigenen Stadt entdecken: Einmal im Jahr laden die Organisatoren zum Tag des offenen Denkmals ein. Teilweise werden Türen geöffnet, die sonst für die Öffentlichkeit verschlossen bleiben. In diesem Jahr lautet das Thema „Handwerk, Technik, Industrie“.
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert veränderte Hilden: Früh siedelten sich entlang der Itter Betriebe aus der Textilindustrie an, es folgten Lederindustrie, metallverarbeitende Betriebe, chemische Industrie und Stahlbau. Der Aufschwung führte auch zu einem rasanten Bevölkerungswachstum.
„Trotzdem gibt es nur wenige Zeugnisse aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, die unter Denkmalschutz stehen“, sagt Karin Herzfeld von der Unteren Denkmalbehörde. Gründe sind bauliche Veränderungen, viele Gebäude aus Handwerk und Industrie wurden in den 1970er und 1980er Jahren auch schlichtweg abgerissen, als die Betriebe in die Industriegebiete umzogen. „Damals lag das Augenmerk noch nicht auf Industriedenkmälern“, erklärt Herzfeld.
Insgesamt gibt es auf Hildener Stadtgebiet rund 100 Denkmäler, davon 11 aus dem Industriebereich. Nicht an allen Denkmälern mit Industriebezug sind für morgen Aktionen geplant – nicht mit dabei sind unter anderem die Gottschalksmühle und die Autobahnbrücke der A3, deren Träger 1935 mit einer Schweißtechnik gefertigt wurden, die sich damals noch in der Entwicklung befand.
Folgende Einrichtungen öffnen am Sonntag ihre Türen: Die historische Kornbrennerei, Benrather Straße 32a, ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Um 13 Uhr gibt es eine kostenlose Führung bei laufender historischer Dampfmaschine.
Im Bürgerhaus – dem früheren Rathaus –, Mittelstraße 40, haben die Briefmarkenfreunde von 10 bis 16 Uhr im Eingangsportal einen Stand, an dem der Sonderstempel zum Tag des offenen Denkmals ausgegeben wird.
Das Haus Hildener Künstler, H6, Hofstraße 6, ist von 11 bis 13 Uhr geöffnet. Der Skulpturengarten ist bis 19 Uhr geöffnet. Auch die Ausstellung der Künstlerin Lidia B. Gorden kann besichtigt werden.
In der Reformationskirche, Mittelstraße 66, wird um 12 Uhr eine Führung mit Erläuterungen zur Neugestaltung der Orgelempore angeboten. Im Kückeshaus, Eisengasse 2/Schwanenstraße 12, – einem Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert – ist von 12 bis 15 Uhr eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses zu sehen.
Architekt Christoph Gemeiner führt um 14.30 Uhr durch das um 1900 erbaute und 2014 sanierte Haus an der Walder Straße 24a.
Durch das schiffsbauähnliche Bürogebäude an der Forststraße 2 führt Karin Herzfeld um 15.30 Uhr.
Zudem bietet Stadtführer Reinhold Brüning eine kostenlose und barrierefreie Führung durch das historische Hilden an. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Reformationskirche, vor dem Eingang am Kirchturm, Markt 18. Die Führung dauert eine Stunde. Anmeldungen werden telefonisch unter 02103-500530 oder unter 02129-94100 entgegengenommen.
Autor:Janina Krause (Rauers) aus Hilden |
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