Am kommenden Mittwoch, 2. Mai (19 Uhr) entführt Thomas Weiß anlässlich des 70. Jahrestages der Deportation zurück in die Hattinger Geschichte von 1942. Der VHS-Bildervortrag findet im Alten Rathaus statt (Eintritt 5 Euro).
"Abschiebung der Juden in das Generalgouvernement", so lautete die amtliche Bezeichnung des Transportes von 15 jüdischen Männern und Frauen von Hattingen in ein Sammellager der Gestapo nach Dortmund am 28. April 1942. Auf dem Bild sieht man Alfred Markus, seinen Sohn Günther und Hermann Ostwald auf dem Weg zum Hattinger Bahnhof am 28. April 1942. Zwei Tage später erfolgte ihre Deportation gemeinsam mit über 800 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Regierungsbezirk Arnsberg in das Ghetto der polnischen Stadt Zamosc. Niemand der aus Hattingen Verschleppten überlebte die Shoah. Lange Zeit war dieser Zamosc-Transport beinahe völlig unerforscht, die lokalen Meldeunterlagen vermerkten auf Anweisung der Gestapo lediglich: "unbekannt verzogen".
Nach nunmehr 70 Jahren ist es westfälischen Archivarinnen und Archivaren weitgehend gelungen, den jüdischen Opfern dieses scheinbar ins Nichts gefahrenen Todestransportes Namen und Identität wieder zu geben und ihre Geschichte in einem Gedenkbuch "Ohne Rückkehr" zu rekonstruieren. Stadtarchivar Thomas Weiß berichtet anhand zahlreicher Abbildungen über das Leben und traurige Schicksal der 15 Hattinger Opfer.
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