Herbert Votava sammelte religiöse Gegenstände während seiner beruflichen Laufbahn als Krankenpfleger, Pflegedienstleiter und Heimleiter in Soest, Hagen und Möhnesee. Er erhielt die Kostbarkeiten von Menschen, die nach dem Ableben von Angehörigen diese nicht wieder zurückhaben wollten. Auch Marlen Rack hat vor allem Bibeln und Gebetbücher gesammelt.
Am 01.04.2012 hatten Herbert Votava und Frau Marlen Rack interessierten Besuchern die Möglichkeit gegeben, diese religiösen Schätze im Gemeindesaal der Liebfrauenkirche zu besichtigen. Ausgestellt werden Bibeln, Katechismen, Gesang-, Gebet-, Andachtsbücher und Erinnerungsbildchen aus vielen Gemeinden und Diözesen. Außerdem sind religiöse Devotionalien vom Kreuz bis zum Rosenkranz zu sehen. Viele Ausstellungsstücke sind weit über 100 Jahre alt. Interessant ist dabei die veränderte Schrift, Ausdrucksweise und Frömmigkeit, so z.B. das „Sursum Corda“ aus dem Jahr 1900 bis zum Gotteslob von 1975.
In einem Text zur Ausstellung schreiben die Aussteller:
Bibel – das Buch der Bücher. Die meisten Menschen haben eine Bibel, die wenigsten lesen sie. Sie gerät zusehends in Vergessenheit und fristet ein Dasein im äußersten Winkel des Regals, im Keller oder auf dem Dachboden. Dabei war und ist die Bibel ein stets aktuelles Buch. Menschen, die die Bibel lesen, finden Kraft, Trost und Richtschnur für ihr Leben. Andere sehen den Wert der Bibel in der Kultur unserer Welt. Die Kunst, ob Malerei oder Literatur sind ohne Bibel vielfach nicht zu verstehen. So hat der Schriftsteller und überzeugter Atheist Bertolt Brecht auf die Frage: „Welches Buch hat Ihnen in Ihrem Leben den größten Eindruck gemacht?“ geantwortet: „Sie werden lachen: die Bibel.“
Warum nun eine Ausstellung im Gemeindezentrum der Liebfrauenkirche?
Wir wollen zeigen, dass die Bibel seit jeher ein Begleiter für Menschen war und ist und ihnen hilft viele Fragen zu beantworten. Unser Leben verläuft nicht so völlig anders als zur biblischen Zeit. Äußerlichkeiten haben sich geändert, aber die Beziehungen zwischen den Menschen und deren Probleme sind ähnlich wie damals: Freude und Leid, Hoffnung und Enttäuschung, Liebe, Ehebruch, Hass, Unrecht und die Fragen nach dem woher und wohin bewegen uns heute genauso wie damals.
Die gezeigten Bibeln, Gebet- und Andachtsbücher spiegeln die Zeit von Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute wider. Interessant dabei ist, wie sich im Laufe der Zeit die Schrift, Ausdrucksweise und Frömmigkeit ändert. Was uns heute vielleicht kitschig erscheint, war für viele Menschen des 19. Jahrhunderts Vorbild und Ansporn. Außerdem sind noch Erinnerungsbildchen aus vielen Gemeinden und Diözesen, sowie religiöse Devotionalien vom Kreuz bis zum Rosenkranz zu sehen.
Wir hoffen sehr, dass der Besuch dieser Ausstellung nachdenklich und neugierig macht, um vielleicht selbst wieder in die Bibel zu schauen.
Autor:Kay Wedi aus Gevelsberg |
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