Folgen von Covid-19 für die Gesundheitsversorgung in Ghana, Südafrika und Peru
Schwarzer Humor, schräge Dialoge, verrückte Kostüme und dahinter eine brisante politische Botschaft: Das sind seit über drei Jahrzehnten die Markenzeichen von "Schluck & weg", der Straßentheatergruppe der "BUKO Pharma-Kampagne".
Die globalen Folgen der Pandemie: Mit Covid-19 ist das Ziel einer global gerechten Gesundheitsversorgung in weite Ferne gerückt. Das gilt nicht nur für die Versorgung von Corona-Patient*innen oder den Zugang zu Impfstoffen. Die Pandemie hat auch bestehende Versorgungslücken weiter vergrößert: Bei HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria ebenso wie bei Krebs und Diabetes. Schlecht bestellt ist es auch um die Gesundheit von Frauen und Kindern. Das aktuelle Stück der Straßentheatergruppe "Schluck & weg" der "BUKO Pharma-Kampagne" basiert auf einer Länderstudie. Gemeinsam mit lokalen Partner*innen hat sie die Gesundheitsversorgung in Ghana, Südafrika und Peru beleuchtet und mit der Situation in NRW verglichen. Das Fazit: Nur eine Stärkung der Gesundheitssysteme führt aus der Krise. Hier wie dort ist eine universelle Versorgung gefragt, die niemanden zurücklässt.
Schon in den 1980er-Jahren machte sich die Gruppe mit ihren provokanten Stücken zu gefährlichen Pharmaexporten in die sogenannte Dritte Welt einen Namen. Ihre Aufführungen machten öffentlich, welche alten und unsinnigen Produkte Bayer, Merck, Hoechst & Co damals in armen Ländern gewinnbringend verkauften. Bis heute nimmt "Schluck & weg" schonungslos die Geschäftspraktiken großer Firmen, unethisches Marketing, hohe Arzneimittelpreise und die Folgen für die globale Gesundheit aufs Korn.
Leitbild der "BUKO Pharma-Kampagne" ist das Menschenrecht auf Gesundheit, gesunde Lebensbedingungen und eine gute Gesundheitsversorgung. Mit Projekten, Kampagnen und Aktionen trägt sie zur Durchsetzung dieser Rechte bei und fördert eine sinnvolle und global gerechte Arzneimittelversorgung, so, wie sie auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefordert wird. Doch Medikamente allein machen Menschen nicht gesünder. In erster Linie ist es Armut, die Menschen krank macht. Darum thematisiert auch "Schluck & weg" die negativen Folgen wirtschaftlicher Globalisierung und wirbt für strukturelle Veränderungen.
Das Theaterstück ist ca. 20 Minuten lang und wird u.a. um 15.30 Uhr zu sehen sein. Die Aufführungen sind öffentlich und kostenlos. Vor und nach den Auftritten kann sich das Publikum an einem Infotisch über die Inhalte des Stücks und die Arbeit der BUKO Pharma-Kampagne sowie der DIA gGmbH und der vhs Ennepe-Ruhr-Süd informieren. Kostenloses Informationsmaterial beleuchtet die Hintergründe des Theaterstücks.
Diese Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Autor:Jana Urbanski aus Gevelsberg |
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