Verdis Meisterwerk "Der Troubadour"

15. November 2010
20:00 Uhr
Kathrin-Türks-Halle, 46535 Dinslaken
Der Troubadur. Foto: Kulturamt
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Am 15. November 2010 um 20 Uhr in der Kathrin-Türks-Halle Dinslaken:

Der Troubadour

Informationen zum Werk:

Libretto von Salvatore Cammarano,
nach dessen Tod vollendet von Leone Emanuele Bardare
nach dem Drama von Garcia Gutiérrez

Regie: Corinna Boskovsky
Musikalische Leitung: Tamás Bolberitz
Bühnenbild: Norbert Wengorz
Kostüme: Rodica Garstea

Giuseppe Verdi erreichte in Der Troubadour die musikalische Meisterschaft und die Ausdrucksstärke seiner reifen Jahre. Man sagt wohl zu Recht, dass sie seine melodischste Oper ist. Das Werk fesselt vom ersten Augenblick durch die außergewöhnliche Expressivität der Musik, die musikalisch-psychologische Vielschich-tigkeit der Charaktere und die abwechslungsreichen Schauplätze - dies in Kombination mit der Compagnia d`Opera di Milano verspricht einen außergewöhnlichen Abend, der Publikum in herrlichen Melodien und großen Gefühlen schwelgen lässt.

Inhalt

Der Waffenträger des Grafen Luna berichtet von der düsteren Vergangenheit des Grafenhauses: Der alte Graf hatte zwei Söhne. Als einer von ihnen erkrankte, wurde eine Zigeunerin der Zauberei beschuldigt und deswegen als Hexe verbrannt. Aus Rache hatte ihre Tochter Azucena den zweiten Sohn des Grafen ent-führt. Der heutige Graf Luna schwor, die Zigeunerin zu finden und den Bruder zu rächen, von dem man glaubt, dass Azucena ihn ebenfalls verbrannt hätte. Inzwischen herrscht Bürgerkrieg in Spanien. Graf Lunas unmittelbarer Kriegsgegner, der Troubadour Manrico, ist auch sein erfolgreicher Rivale um die Gunst der Gräfin Leonora. Zunächst scheint Manrico auf allen Linien siegreich: er besiegt Luna im Duell und verhindert eine Entführung Leonoras. Doch dann wendet sich das Blatt. Lunas Armee nimmt die Burg ein, kurz bevor Manrico und Leonora getraut werden und Azucena wird gefangen genommen. Der Graf erkennt in ihr die lange gesuchte Zigeunerin und erfährt, dass sie Manricos Mutter sei. Beide sitzen nun in Lunas Kerker. Um das Leben ihres Geliebten zu retten, bietet Leonora sich selbst dem Grafen im Austausch mit Manrico an. Luna triumphiert. Doch sein Triumph verwandelt sich in Verzweiflung: Leonora hat Gift genommen, um der verhassten Verbindung zu entkommen und im Moment von Manricos Hinrichtung erfährt Luna, dass er sei-nen eigenen Bruder getötet hat, den Azucena großgezogen hatte.

Verdi war auf der Suche nach neuen Wegen, nach größerer Freiheit in den Themen seiner Opern und psy-chologischer Expressivität. „Zigeuner„ und der „Troubadour„ dienten als Metapher für die romantischen Idea-le von Außenseitertum und Rebellion gegen die gesellschaftliche Ordnung , als Anlass überlebensgroße Charaktere, maßlose Leidenschaften zu schaffen. Der Charakter der Azucena, ihre Zwiespältigkeit, ihr zü-gelloser Rachedurst, der ständig im Kampf mit ihrer Liebe zu ihrem angenommenen Sohn steht, zog den Musikdramatiker Verdi an Das Resultat waren Melodien, die unvergleichlich in ihrer Schönheit und Leiden-schaft sind, motiviert von Stimmungen und den Gefühlen der Charaktere. Im Troubadour konzentrierte sich Verdi noch einmal auf die klassischen Elemente der belcanto Oper: Arien, Duette, Terzette und Ensembles. Häufiger als in früheren Opern wird die Handlung zugunsten von Träumen, Erzählungen oder Erinnerungen, von denen die Protagonisten berichten, verzögert.

Schon zu Verdis Lebzeiten war in einem Zeitraum von nur 2 Jahren mit Rigoletto (1851), Il trovatore (1853) und La Traviata (1853) die "populäre Trilogie" geboren, die drei Bühnenwerke , die bis heute zu den erfolg-reichsten und meistgespielten nicht nur innerhalb von Verdis Œuvre, sondern in der Opernliteratur überhaupt zu zählen sind. Der mitreißende Schwung, die zündende Melodik dieser Werke machten den größten O-pernkomponisten Italiens populär in der ganzen Welt.

Compagnia d'Opera Italiana di Milano

Die Compagnia d’Opera Italiana di Milano wurde 1948 gegründet und feiert somit 2008 ihr 60. Jubiläum. Sie widmet sich der Verbreitung und Popularisierung des italienischen Belcanto-Repertoires, speziell der Opern von Verdi und Puccini. Was mit einigen Vorstellungen 1948 begann, hat sich durch Jahrzehnte hindurch kontinuierlich entwickelt. Heute realisiert die Compagnia mit der jährlichen Neuinszenierung Auf­­führungen in 12 europäischen Ländern. Trotz der beeindruckenden Anzahl von annähernd 4000 Aufführungen musste noch keine einzige abgesagt werden - was eine absolute Seltenheit im Opernbereich darstellt. Eine weitere Besonderheit der Compagnia liegt in dem Umstand, dass sie sich ohne Subventionen komplett selbst finanzieren muss. In den 60 Jahren wurden die Solisten bei den großen Vorsingen in Mailand aus weit über 1000 SängerInnen verschiedenster Nationalitäten individuell ausgewählt. Besonders erfreulich ist es, wenn junge Künstler, die erstmals und über Jahre vorgestellt werden konnten, Karriere machten, wie u.a. Miriam Gauci (Wiener Staatsoper, München, Berlin etc.) oder Svetla Wassilewa (als Partnerin von Domingo unter Muti), Maria Luigia Borsi wird im Sommer 2008 die Desdemona bei den Salzburger Festspielen singen. Der Erfolg, den die Compagnia seit Jahrzehnten hat, wurde von der Süddeutschen Zeitung so zusammengefasst: “... wieder einmal restlos ausverkauft. Die alljährlichen Gastspiele der Compagnia sind jeweils Opernhöhepunk-te mit Garantie.”

Für Madame Butterfly erhielt das Ensemble von den Mitgliedern der INTHEGA den Musiktheaterpreis als "beste Musiktheaterproduktion" der Spielzeit 2004/ 2005 und 2007/2008 wurde die Produktion La Traviata ausgezeichnet. In der Saison 2005/ 2006 kam die Produktion Rigoletto auf den 2.Platz, wie auch La Bohème in der Spielzeit 2006/ 2007.

Karten zwischen 20,10 und 21,70 Euro im Bürgerbüro (Tel. 02064-66 222) .

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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