„Am Anfang war die Nacht Musik“, so lautet der Titel des neuen Romans von Alissa Walser über den Wiener Arzt Franz Anton Mesmer. Die Tochter von Martin Walser erzählt hier von einer geheimnisvollen Arzt-Patient-Beziehung im Wien des 18. Jahrhunderts.
Mesmer gilt als berühmter Wunderheiler, der von den etablierten Ärzten argwöhnisch beobachtet wird. Der als hoffnungslos geltende Fall der jungen Pianistin, die nach und nach ihr Augenlicht verliert, wird an ihn herangetragen. Mesmer erkennt, dass es sich um eine psychosomatische Blindheit handelt, die auch er nicht heilen kann.
Die junge Frau gilt als Wunderkind, der Arzt als wundersam. So begegnen sich zwei hypersensible Genies, die einerseits die Liebe zur Musik verbindet, andererseits haben beide Schwierigkeiten damit, ihren Sehnsüchten und Ängsten sprachlich Ausdruck zu verleihen.
„Gedanken sind wie Arznei. Falsch dosiert, geht man zugrunde daran.“, so das Fazit des Arztes und Philosophen.
Alissa Walser ist Ingeborg Bachmann Preisträgerin und lebt und arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Malerin in Frankfurt/Main. Sie wird am 9. Juni 2010 um 20.00 Uhr im Dachstudio der Stadtbibliothek aus ihrem neuen eindrucksvollen Buch vorlesen.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation von Stadtbibliothek und Buchhandlung Korn.
Karten zu 10 Euro gibt es in der Buchhandlung und an der Abendkasse.
Autor:Edith Mendel aus Dinslaken |
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