Wer in den Keller der Vinnstraße 42 hinuntersteigt, taucht im wahrsten Sinne des Wortes ab. Denn während in den oberen Stöcken des Terhardtshofs die Carnevalsacademie und der Skiverein beheimatet sind, hat in den Kellerräumen der Aquarienverein ein Zuhause gefunden. Amazonas `73 nennen sich die 37 Mitglieder und der Name ist Programm: In 80 Becken tummeln sich hunderte Warmwasserfische vom einfachen Guppy bis zum anspruchsvolleren Diskusfisch hinter blank geputzten Scheiben. Jeden Freitag ab 20 Uhr treffen sich die Vereinsmitglieder, um zu klönen, um fachzusimpeln – und zum Putzen. Gefüttert wird natürlich täglich. Die Fische sollen sich wohl fühlen, denn dann vermehren sie sich auch. „99 Prozent sind Eigenzuchten. Wildfänge machen keinen Sinn, denn wir möchten ja die Arten erhalten“, erklärt Phillipp Bittmann, der Pressesprecher der Aquarier, die schon seit 1973 regelmäßige Treffen veranstalten.
Bittmann selber besitzt 25 Aquarien, für die er extra seinen Keller ausgebaut hat. Das frisst nicht nur Zeit, sondern auch Strom. „Ein Hobby ist nie günstig“, sagt er und zuckt mit den Schultern. Seine Freundin akzeptiert sein Hobby, auch wenn sie anfangs Angst hatte, ihn nur noch im Keller zu finden.
Wer weniger verständnisvolle Angehörige hat, ist bei Amazonas `73 gut aufgehoben. Auch die Jugendlichen, die mit neun Teilnehmern immer dienstags von 18 bis 20 Uhr eine eigene Abteilung bilden, versuchen sich in den Vereinsräumen mit der Zucht.
Die Nachkommen und auch selbst gezüchtete Pflanzen werden bei den vereinseigenen Börsen verkauft – oft um ein Vielfaches günstiger als im Fachhandel.
Wer den Aquarienverein kennen lernen möchte, ist herzlich zur nächsten Börse mit Sommerfest eingeladen, die am 10. Juli von 11 bis 15 Uhr am Terhardtshof stattfindet. Auskünfte erteilt auch Phillipp Bittmann unter der Nummer 02842/50499.
Drei Fragen an Phillipp Bittmann...
1. Was muss ich beachten, wenn ich ein eigenes Aquarium aufstellen möchte?
Zur Grundausstattung gehört ein Aquarium mit mindestens 60 Litern Wasser, Filter, Pumpe und eine Heizung. Oft gibt es in baumärkten günstige Komplettpakete. 60 Liter sollten es mindestens sein, weil gerade am Anfang oft zuviel gefüttert oder der Wasserwechsel vergessen wird. In kleineren Becken können die Tiere dann schnell verenden, wenn man sich mit den chemischen Prozessen nicht auskennt.
2. Wie aufwändig ist die Pflege eines Aquariums?
Mindestens einmal pro Woche, je nach Bestand, müssen 30 bis 50 Prozent des Wassers gewechselt werden. Wenn Algen entstehen, kann das verschiedene Gründe haben. Zunächst sollte man sie absammeln, aber um die Ursache zu bekämpfen sollte man vielleicht eine Lichtpause einlegen oder weniger füttern. Generell gilt die Faustregel: soviel füttern, wie die Fische in drei bis fünf Minuten fressen.
3. Welche Fische sind die richtigen für mich?
Im Internet, bei Vereinen oder in Fachgeschäften kann man sich informieren. Anfängerfische sind zum Beispiel Guppys oder Platys.
Autor:Wochen Magazin Kamp-Lintfort aus Kamp-Lintfort |
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