Integration, Multi-Kulti, Transnationalität, also das Leben zwischen oder mit mehreren Nationalitäten - all das sind Themen, die gerne in der Öffentlichkeit mehr oder weniger reflektiert diskutiert werden. Der Studienkreis Film der Ruhr-Universität Bochum, das Uni-Kino der RUB, stellt das Thema von einer ganz anderen Seite, der unterhaltsamen komödiantischen, vor.
Großvater Hüseyin Yilmaz und seine Ehefrau Fatma wanderten Ende der 60er als türkische Gastarbeiterfamilie nach Deutschland ein und erhalten nun nach über vierzig Jahren den deutschen Pass. Nun stellt sich Enkel Cenk Yilmaz, Sohn eines türkischstämmigen Vaters und einer deutschen Mutter, die Frage nach seiner Identität, denn in der Schule wird er weder in die türkische noch in die deutsche Fußballmannschaft gewählt. Als dann noch der Großvater eröffnet, dass er ein Haus in Anatolien gekauft habe und die drei Genrationen umfassende Familie in die „alte Heimat“ fährt, beginnt eine Reise in eine Welt zwischen den Kulturen sowie voller Erinnerungen, Streitereien und Versöhnungen. Für den Sohn ist klar, dass die Türkei ein Dritte-Welt-Land ist und daher zwei Aldi-Tüten voller Medikamente mitreisen müssen.
Es wird rückblickend erzählt, wie der Großvater nach Deutschland kam, seine Familie nachholte, und dieses Deutschland für die türkischen Einwanderer sehr exotisch anmutete. Seien es riesige „Ratten“, von Deutschen Dackel genannt, die umher watscheln, oder merkwürdige Traditionen, wie das Aufstellen von Plastikbäumen zu einem Fest, das der Geburt eines Kindes gewidmet wird, das als erwachsener Mann an ein Holzgebilde genagelt wird. Die Deutschen sind schon ein merkwürdig fremdes Völkchen.
Im jetzigen Trend der Auswanderserien auf den privaten Fernsehkanälen von „Goodbye Deutschland“ bis „Die Auswanderer“ ist es interessant, durch die Augen von Einwanderern, die nach Deutschland kommen, die eigene Nationalität und Kultur neu kennenzulernen und eine Fremdheit in der Heimat zu erfahren. Das Uni-Kino verspricht einen Abend voller Emotionen mit guter Unterhaltung, bei dem ohne Zweifel Tränen vor Lachen und vor Rührung verloren werden. Su
19:00 Uhr:
Vortrag „Zwei Welten?“ von Priv. Doz. Dr. Friese (Lehrstuhl für Sozialanthropologie der Fakultät Sozialwissenschaft der RUB)
19:30 Uhr: Filmbeginn
Der Themenabend findet im Kino-Hörsaal HZO 20 statt. Der Eintritt beträgt 4,00 Euro für den Film. Mit SKF-Mitgliedsausweis 1,50 Euro günstiger.
Weitere Informationen gibt es unter rub.de/skf.
Autor:Susanne Stachowitz aus Bochum |
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