Vom 12. – 16. Februar 2011 nahmen vier Mitglieder der EAB Hiesfeld am Workshop „Leiten und Begleiten von Reisen“ in Berlin teil. Diese Ausbildungsfahrt des EAB Landesverbands NRW fand im Rahmen der Weiterbildung „Qualität und Leiten“ des Qualitätsmanagements „Die EAB nimmt Fahrt auf!“ statt. Das Reiseteam unter der Leitung von Paul Pfeiffer, Dozent i.R. der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe hatte ein abwechslungsreiches Programm mit erlebnisorientierten Methoden zusammengestellt.
Als eine der Gruppenaktivitäten erkundeten wir Berlin auf einer Stadtrallye. Wir, das waren die Eheleute Marlis und Gerhard von der EAB Holten, Siegrid von der EAB Wehofen und meine Frau Ingrid und ich von der EAB Hiesfeld. Ausgestattet mit einer 5er-Karte der Berliner Verkehrsbetriebe und dem Fragen- und Antwortenkatalog des Reiseteams war unser Hotel Ambassador in der Bayreuther Straße Start und Ziel dieser Entdeckungstour durch Berlin.
Der Bus M46 brachte uns vom Wittenbergplatz ganz in der Nähe unseres Hotels zum Rathaus Schöneberg. Die Friedensglocke begrüßte uns als wir um 12.00 Uhr die ersten beiden Fragen lösten. Der Gedenktafel am Rathaus entnahmen wir das genaue Datum an dem Präsident John F. Kennedy im Juni 1963 bei seiner berühmten Rede vom Balkon mit dem Satz „Ich bin ein Berliner“ den West-Berlinern nach dem Mauerbau Solidarität bekundete. Schnell noch die Säulen am Eingangsportal gezählt und weiter ging es zur Bushaltestelle an der Ecke Haupt-/Dominicusstraße.
Am Potsdamer Platz stiegen wir aus und suchten Europas erste Ampelanlage. Das war ja noch einfach, da wir sie, 1924 aus den USA importiert, am Tag zuvor beim Besuch der Panorama-Aussichtsplattform schon gesehen hatten. Doch wo war der Kaisersaal und aus welcher Epoche stammt sein Baustil? Jugendliche aus Bayern halfen uns und im gegenüberliegenden Sony Center fanden wir die Antworten auf einer Infotafel. 1996 war der Kaisersaal im Rahmen der Verbreiterung der Potsdamer Straße im Ganzen komplett versetzt worden.
Über die Stresemannstasse führte uns der Weg in die Niederkirchner Straße. Vorbei am Martin-Gropius-Bau standen wir an einem Reststück der Berliner Mauer. Was befindet sich hinter dieser Mauer? „Topographie des Terrors“- das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit steht an dem Ort, an dem sich während des sogenannten „Dritten Reichs“ die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der SS und des Reichssicherheitshauptamts befanden. Leider hatten wir nicht die Zeit dort länger zu verweilen, denn noch viele Fragen warteten auf uns.
Zum Checkpoint Charlie an der Friedrichstraße führte unser Weg. Zur Stärkung eine echte Berliner Currywurst während wir die Fahnen am Haus am Checkpoint Charlie mit dem Mauermuseum fotografierten und notierten.
Am U-Bahnhof Kochstraße stiegen wir in die U 6 Richtung Alt-Tegel, um an der Französischen Straße direkt wieder auszusteigen und das 1996 nach dem Mauerfall eröffnete Kaufhaus „Galeries Lafayette“ aufzusuchen. Was befindet sich in der Mitte dieses Kaufhauses? Bei der Suche nach einer Antwort trafen wir auf eine andere Gruppe, die genau in umgekehrter Reihenfolge zu dieser Rallye unterwegs war. Ein großer Glastrichter nach unten und nach oben inmitten des Kaufhauses. Darin Schriftzeichen mit der Frage „Was gibt’s Neues?“ und oben Luftballon-Herzen zum Valentins-Tag. Doch sollten das die Antworten sein?
Die Zeit drängte und so gingen wir weiter zum Gendarmen-Markt. Siegrid kannte die Antwort auf die gestellte Frage, da sie bei der Stadtführung durch Alt-Berlin erfahren hatte, dass sich im Französischen Dom das Hugenottenmuseum befindet.
Bei der nächsten Frage wären wir bald auf einem Holzweg gewesen, denn die Straßenangabe war falsch. Ein netter Berliner half uns jedoch bei der Suche nach dem größten Schokoladenhaus der Welt. „Ihr habt ja gar nicht genug Geld dabei, um dort alles zu kaufen“, war sein Hinweis. Bei Fassbender & Rausch konnten wir berühmte Bauwerke Berlins, wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche groß in Schokolade bewundern. Schnell noch für das Leitungsteam eine Berliner Wahrzeichen in Schokolade gekauft und ein Eintrag ins Gästebuch: „Für Paul mit den drei f auf der Jagd nach einem Berliner Wahrzeichen in Schokolade.“.
Die U 2 brachte uns zum Bahnhof Zoo und zu Fuß ging es dann zum Breitscheidplatz mit der zur Zeit eingerüsteten Gedächtniskirche. Gut, dass wir sie zuvor in Schokolade als Original gesehen hatten. Die Uhr der fließenden Zeit, von den Berlinern kurz Wasser-Uhr genannt, war die letzte zu lösende Aufgabe.
Auf den abschließend empfohlenen Besuch des Cafes hoch oben im KaDeWe mussten wir aus Zeitgründen leider verzichten, denn der Bus wartete um 14.30 Uhr bereits an unserem Hotel auf uns, um die gesamte Gruppe zur nächsten gemeinsamen Aktivität zu bringen.
Das Kennen lernen einer Stadt in dieser Form hat unserer Gruppe auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Beim Einsatz während einer Berlin-Fahrt mit einer Reisegruppe muss man den Teilnehmern jedoch wesentlich mehr Zeit geben, um an den einzelnen Orten länger verweilen zu können.
Autor:Friedel Hoffmann aus Dinslaken |
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