Vor fast 20 Jahren gründete der Geiger Lavard Skou-Larsen mit einer Handvoll Gleichgesinnter das Ensemble "Salzburg Chamber Soloists" mit dem Ziel, Kammermusik orchestral und mit der Freiheit eines Solisten zu spielen. Der so oft zitierte musikalische Geist, den Sandor Végh in Salzburg über Jahrzehnte auf beispielhafte Weise geprägt hat, zeichnet heute auch das Spiel dieses Klangkörpers aus: Lebendiges und aufrüttelndes, unverkrampftes, stets „sprechendes" Musizieren.
In intensive Arbeitsphasen bereitet das Orchester in Salzburg seine Konzertreisen vor, u.a. zum Schleswig-Holstein-Musik-Festival, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Kissinger Winterzauber, in die Zürcher Tonhalle, nach Hamburg, Düsseldorf und München sowie zu umjubelten Tourneen, die u.a. durch die USA, Italien, Frankreich, Japan und Südamerika geführt haben.
Der musikalische Leiter Lavard Skou-Larsen, der Violine bei Sandor Végh und auch bei Henryk Szering und Nathan Milstein studierte, gewann mehrere renommierte Wettbewerbe und ist neben seinen Auftritten als Solist und Kammermusiker auch als Dirigent tätig. Engagements in dieser Funktion führten ihn u.a. nach Hamburg, Köln, Düsseldorf und Berlin. Mit Beginn der Saison 2005/06 wurde er mit begeistertem Zuspruch und einstimmig zum neuen Chefdirigenten der Deutschen Kammerakademie Neuss ernannt. Lavard Skou-Larsen leitet ferner eine Klasse für Violine am Salzburger Mozarteum.
Zum Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart: Adagio und Fuge, KV 546.
Mozart hat zuerst die Fuge für zwei Klaviere komponiert und später ein Adagio vorangestellt und das Werk dann für Streichorchester bearbeitet.
Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, op. 4,
basiert auf einer lyrischen Dichtung Richard Dehmels. Ein ungeheuer dicht verwobener Streicherklang macht die Poesie einfühlend deutlich. Eine thematische Arbeit, wie sie Brahms geprägt hat, verbindet Schönberg mit klanglichen Strukturen, die vor allem an Wagner erinnern.
Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 26, d-Moll, „Lamentatione"
Diese Sinfonie schrieb Haydn wahrscheinlich 1768. Sie trägt den Beinamen "Lamentatione" (Klage), denn sie enthält Zitate aus liturgischen Passions- und Lamentationsgesängen, die während der Karzeit im Gottesdienst gesungen wurden .Möglicherweise hatte die Sinfonie ihren ursprünglichen Platz in der Kirche – als Andachtsmusik am Rande der Liturgie.
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr.- 29 A-Dur, KV 201
Der Musikwissenschaftler Alfred Einstein (1880-1952) beschreibt in seinem Buch „ Mozart - Sein Charakter, Sein Werk - " treffend die Sinfonie derart: „ Es ist ein neues Gefühl für die Notwendigkeit der Vertiefung der Sinfonie durch imitatorische Belebung, ihre Rettung aus dem bloß Dekorativen durch kammermusikalische Feinheit. Die Instrumente wandeln ihren Charakter; die Geigen werden geistiger, die Bläser vermeiden alles Lärmende, die Figurationen alles Konventionelle. Der neue Geist dokumentiert sich in allen Sätzen (…)."
Ein vielversprechendes Programm, ein hervorragendes Orchester, ein Muss für jeden Musikfreund.
Forum Niederberg, Mittwoch 03.11.2010, 20.00 Uhr
Einführung: 19.30 Uhr, Kleiner Saal Forum Niederberg durch Herrn Dr. Kern
Ort: Forum Niederberg, Oststr.20, Velbert-Mitte
Autor:Klaus Zimmerhof aus Velbert |
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