Ihr 5-jähriges Bestehen feiert in diesen Tagen die freie Wittener Kulturinitiative „Maschinchen Buntes“. Im Oktober 2010 übernahm das Team aus Musikern und Künstlern eine ehemalige Kneipe an der Ardeystraße 62 – und hat damit eine Spielstätte gegründet, die mittlerweile weit über die Stadtgrenzen von Witten bekannt ist.
Am Freitag, 30. Oktober, findet von 20 Uhr an die offizielle Geburtstagsparty mit den hauseigenen Live-Bands sowie der letzten Disco mit Gründungmitglied „DJ Sabbo“. Er verlässt NRW. Ein Nachfolger ist bereits gefunden. Denn auch in einer freien Kulturinitiative läuft alles nach dem bekannten Motto „The Show must go on“.
„Wie haben wir das bloß geschafft?“, ist eine Frage, die sich nicht nur die Gründungsmitglieder des Vereins „Maschinchen Buntes“ bei jedem Geburtstag stellen. Denn als die beiden Initiatoren, Reinald „Ede“ Assheuer und Heike Becking mit fünf Freunden aus Jugendzeiten das Projekt starteten, gab es um sie herum viel Skepsis.
Am Anfang gab es viel Skepsis
„Die sollen das mal ein Jahr machen, dann werden die sich umgucken“, war einer der typischen Sprüche.
Aber vielleicht sorgte genau dies für die nötige Portion Kraft zum Durchhalten, selbst wenn es nicht immer leicht war. „Anfangs haben wir uns kräftemäßig übernommen, denn wir haben ja noch unsere Berufe“, erinnert sich Ede Assheuer. Da musste die richtige Balance erst gefunden werden. Auch finanziell ist eine solche Initiative ein Abenteuer. Ohne ehrenamtliche Arbeit läuft nichts. Der Verein ist auf Spenden angewiesen. Und oft genug haben die Ehrenamtlichen auch noch aus eigener Tasche zugeschossen.
Es geht immer ein Hut herum für Spenden
Vier bis fünf Veranstaltungen pro Woche werden im „Maschinchen Buntes“ angeboten. Fast alles bei freiem Eintritt. Es wird jedes Mal mit dem Hut für die Künstler gesammelt. Angeboten wird ein sehr breites Spektrum. Vor allem heimischen Künstlern wollte man ein Zuhause bieten. Inzwischen hat sich der Verein aber in ganz Deutschland einen guten Ruf erworben, so dass Künstler aus Bayern wie aus Hamburg gerne für ein Gastspiel nach Witten kommen. Besonders erfüllt es die Macher mit Stolz, dass das „Maschinchen Buntes“ auch einen guten Ruf in der australischen Musikerszene genießt. Mitbegründer des Vereins, Thomas Lienenbröker, hatte immer einen guten Draht nach Australien und konnte dadurch anfangs einige Künstler anlocken. Das sprach sich schnell rum und mittlerweile haben Musiker wie Jaimi Faulkner, Rhys Crimmin oder Carus Thompson das „Maschinchen“ regelmäßig in ihren Tourplänen.
Bandprojekte und Wortkünstler
Ein Teil des Programmangebots entsteht aus dem Team heraus. Seien es Bandprojekte wie „Unknown Bluesband“ oder „Clean Machine“. Dazu kommen eigene Programmreihen wie „Flickenteppich“, ein gemischter Abend für Wortkünstler aus. (Ehemalige) Gäste organisieren inzwischen ein allmonatliches Kneipenquiz.
Publikumsrenner ist seit Jahren das „Offene Rock- und Pop-Chorsingen“, professionell vorbereitet von Helmut Brasse. Anders als beim typischen „Rudelsingen“ werden hier Pop-Klassiker etwas aufwändiger mit der Hausband einstudiert, aber der Spaß steht im Vordergrund. Bereits über 70 Mal ging diese Veranstaltung über die Maschinchen-Bühne.
Fast von Anfang an dabei ist auch „Witten Folk“, die Nachfolgeorganisation des einstigen Wittener „Folkclubs“. An jedem dritten Montag bringt der Club illustre Gäste mit. „Stoppok“ und „Werner Lämmerhirt“ waren schon vor Ort. Und der „Musikertreff Ruhr“ hat ebenfalls zwei feste Veranstaltungen.
Was sich das Team für die nächsten fünf Jahre wünscht, ist eine bessere Finanzlage. Sei es durch öffentliche Förderung oder Spenden. Denn es stehen einige Reparaturen an. Und es gibt noch viele Ideen, die verwirklicht werden wollen.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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