In einem Wettlauf hin zur Moderne warfen Edgar Degas und Auguste Rodin Regeln und Normen über Bord, erfanden das wegweisende Neue.
Ihre Werke waren Anmut und Bewegung, Körper, Raum und Zeit. Sie waren fasziniert von Pferden, von Frauen und von der Fotografie.
Ohne sie wäre die Moderne nicht denkbar.
Noch nie wurden die Werke von Degas und Rodin in einer Ausstellung so umfassend nebeneinandergestellt, miteinander konfrontiert, diskutiert wie jetzt. Nach Renoir, Monet, Sisley und Pissarro zeigt das Von der Heydt-Museum Wuppertal – nun zum ersten Mal – die zwei Giganten des Impressionismus im Wettstreit um das Neue in der Kunst.
Die Schau im Von der Heydt-Museum sucht nach strukturellen Vergleichbarkeiten, nach Übereinstimmungen im Werk der beiden ganz Großen, danach, was sie beide gleichermaßen bewegt und zu bedeutenden Protagonisten der Moderne gemacht hat.
Da Degas doch vorwiegend Maler, Zeichner und Graphiker war und seine Plastiken mehr „nebenbei“ entstanden, und Rodin in erster Linie als Bildhauer arbeitete und seine malerischen Versuche zumeist eher als Randerscheinungen in seinem Oeuvre wahrgenommen werden, ergibt sich in der Ausstellung zwangsläufig eine gewissen Asymmetrie, - aber eben auch ein Bereich der Vergleichbarkeiten, der ideellen Nähe.
Beide Künstler beschäftigten sich intensiv mit dem Thema Bewegung, und da diese nicht auf Dauer „einzufrieren“ war, ging es bei beiden Künstlern um die visuelle Erinnerung daran.
Ihre Modelle mussten demzufolge nicht mehr stillstehen, sie konnten sich im Atelier frei bewegen - was zählte, waren ihre natürlichen Bewegungen, die die Künstler einzufangen versuchten. Auf diese Weise fügten sie der Malerei des Lichts die impressionistische Plastik hinzu.
Autor:Dorothea Weissbach aus Oberhausen |
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