Museumsgespräch
„Arbeitsmigranten bei Hoesch in Dortmund: eine Spurensuche“
Referent: Dr. Rainer Lichte
Auch in den Stahlwerken von Hoesch in Dortmund arbeiteten Menschen, die aus anderen Ländern gekommen waren, um hier ihren Lebensunterhalt zu verdienen: Arbeitsmigranten. Seit dem Anwerbeabkommen von 1962 zunehmend auch aus der Türkei. Wie es ihnen bei Hoesch erging, welche Rolle sie im Betrieb spielten, ob die Kinder der ersten Generation eine berufliche Zukunft in der Stahlindustrie fanden – vieles davon blieb bisher hier in Dortmund merkwürdig im Dunkeln oder geriet in Vergessenheit.
Von März bis Juni 2015 wird es im Hoesch-Museum und im „Haus der Vielfalt“ eine Ausstellung zur Einwanderung in Dortmund geben. Dieses „Onkel-Hasan-Ausstellungsprojekt“ gibt nun Anlass zu einer Spurensuche.
Im Museumsgespräch am 12. Juni 2014 wird Dr. Rainer Lichte, ehemaliger Mitarbeiter der Sozialforschungsstelle und als Arbeitssoziologe Experte für die Entwicklung der Stahlarbeit, in das Thema einführen. Mit Hans-Otto Wolf, langjähriger Betriebsratsvorsitzender auf Hoesch-Phönix, wird er ein Gespräch darüber führen, wie die Interessenvertretung mit dem Thema „Arbeitsmigration“ umging. Welche Erfahrungen haben die Arbeitsmigranten selbst gemacht, wie erlebten sie Hoesch? Auch dies wird zur Sprache gebracht, ebenso wie ein Blick über Hoesch hinaus in die deutsche Stahlindustrie; mit besonderer Aufmerksamkeit auf Krisenperioden, in denen es auch um „Rückkehrförderung“ ging.
Eine solche Spurensuche hat immer zwei Seiten: nämlich die einer Einsicht in Vergangenes und die nach den Abdrücken, die Entwicklungen und Erfahrungen von Gestern im Heute hinterlassen.
Alle Interessierten und vor allem auch Zeitzeugen sind herzlich eingeladen.
Der Eintritt ist frei.
Autor:Peter Kocbeck aus Dortmund-Ost |
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