Eine Ausstellung an zwei Orten.
Hoesch-Museum und Haus der Vielfalt in Dortmund,
Ausstellungsdauer:
16. August 2015 bis 28. Februar 2016
Vernissage: Sonntag, den 16.08.2015 um 10:30 Uhr
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Das Hoesch-Museum und der VMDO mit seinem „Haus der Vielfalt“ zeigen in einer gemeinsamen Ausstellung, wie die am Ende der 1950er Jahre erneut einsetzende Arbeitsmigration zur materiellen und mentalen Realität von Dortmund als Einwanderungsstadt beigetragen hat und beiträgt.
Dieser Plan bewegt sich auf den ersten Blick in Nachbarschaft zu einer mittlerweile erheblichen Zahl von lokalen oder regionalen Ausstellungen zur – jüngeren – Migrationsgeschichte. Für Dortmund wird nun, nach einigen Vorläufern, in etwas größeren Maßstab nachgeholt – so könnte man sagen –, was anderswo schon erfolgt ist, nämlich die Würdigung des produktiven Beitrags derjenigen, die zu uns gekommen sind, für die städtische Gesellschaft.
Das Konzept schlägt allerdings einen Weg ein, der einige Besonderheiten aufweist und der diese Ausstellung von vorangegangenen und benachbarten unterscheidet – und von daher auch über Dortmund hinaus Aufmerksamkeit hervorrufen könnte.
Eine Arbeitsbiografie als Ausgangs- und Bezugspunkt
Auch diese Ausstellung sucht ihre Anschaulichkeit durch Biografien, aber: Es ist vor allem eine Lebensgeschichte, die ihren Ausgangs- und Bezugspunkt abgibt und die für die Besucher „Zusammenhang stiftet“. Von ihr wird angenommen, dass sie exemplarisches Gewicht beanspruchen kann – und die exemplarischen Bezüge werden in der Ausstellung selbst entdeckbar gemacht.
Hasan – das ist die Person, die ins Zentrum gerückt wird – ist Kurde und stammt aus Ostanatolien.1964 wird er angeworben und kommt nach Dortmund und zu Hoesch, wo er ununterbrochen bis zu seiner Verrentung als Arbeiter tätig ist. 80jährig stirbt er 2013 und wird – wie er es gewünscht hatte – in die Türkei überführt und in Erzinçan beerdigt.
Ausdifferenzierung von Berufs- und Lebenskonzepten: die nächsten Generationen
Hasan ist der erste des Familienclans, der nach Dortmund kommt. Viele ziehen nach, zeitweilig oder auf Dauer: mit Kindern und Enkeln werden es so an die 40 Personen sein, die hier leben und mit Hasan verwandt sind. Dies ist eine weitere Besonderheit: die Ausstellung weitet den Blick von Hasan auf alle jene aus, die mit ihm verwandt sind und deren Heimat Dortmund ist.
Die Blickrichtung umfasst die Arbeitsmigranten der 1. Generation über deren Söhne und Töchter bis hin zur Enkelgeneration.
Grußwort:
Guntram Schneider (Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW
Schirmherr der Ausstellung:
Ullrich Sierau (Oberbürger der Stadt Dortmund)
Autor:Peter Kocbeck aus Dortmund-Ost |
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