Geheimnisvolle Grabkammer –Replikat in Köln zu besichtigen-

19. Juni 2011
EXPO XXI, 50670 Köln
Grabbeigaben Tutanchamuns
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  • Grabbeigaben Tutanchamuns
  • hochgeladen von Meike Sieg

Um keine andere Entdeckung im ägyptischen Tal der Könige ranken sich derart viele Mythen wie um das Grab des Pharaos Tutanchamun.

1922 machte der Archäologe Howard Carter nach etlichen Jahren der Grabung die sensationelle Entdeckung. Er fand das fast unberührte Grab des Tutanchamun. Ein junger König, der von 1332 - 1322 v.Chr. in Ägypten regierte. Mit 10 Jahren bestieg er den Thron seines Landes.
Neun Jahre später starb der Kindskönig. Noch immer ist nicht klar, wie er genau ums Leben kam. War es ein Unfall oder wurde er ermordet?

Forschern gelang die nahezu vollständige Ausgrabung seiner Grabkammer. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle entdeckten Pharaonen-Gräber geplündert. Dieses nicht. Die Grabkammer ist voller kostbarer Schätze und Wandmalereien und in ihrer Mitte steht ein Steinsarg. Darin ein weiterer. Der dritte Sarg ist ganz aus Gold. Eine Rekonstruktion des wertvollen Schatzes ist noch bis zum 19. Juni in Köln auf dem Gelände der Expo XXI zu sehen.

Drei Räume der Grabkammer Tutanchamuns wurden maßstabsgerecht nachgebaut. Dazu sind über 1000 Repliken der Grabbeigaben, wie der goldene Thron und mächtige Streitwagen, ausgestellt. Gefertigt von ägyptischen Kunsthandwerkerkern in Kairo.

Eine mystische Stimmung erfährt der Besucher schon im ersten Ausstellungsraum von „Tutanchamun. Sein Grab und die Schätze“. Dunkle Wände und Dämmerlicht führen in die Aura des Geheimnisvollen.
Es folgen zwei Dokumentarfilme über die Geschichte der alten Ägypter und Howard Carters Werdegang. Unterstützt durch moderne Audioguides, Kopfhörer mit Empfangsgerät, die jeder Besucher zu Beginn seines Rundganges abholen muss.
Die Nachbauten der einzelnen Kammern und der Grabschätze, an der Oberfläche mit echten Gold verziert, sind frei zugänglich und zu berühren, Glas und Absperrungen fehlen größtenteils. Tutanchamun zum Anfassen.

Alle Repliken sind nach Originalfotos und Dokumentationen Cartes nachgebaut, so wie er sie im Jahr 1922 fand.

Trotz großer Bemühungen fehlt manchmal die Struktur in der Ausstellung. Einzelne Ausstellungsflächen wirken durch zahlreiche nebeneinander aufgebaute Objekte überladen.
Schautafeln zeigen das Leben des Pharao. Daneben werden der Sarg und die goldene Totenmaske mit den Lapislazuli-Augen gezeigt.
Ganz am anderen Ende der Ausstellung findet der Besucher erst Informationen zum Mumien-Kult Ägyptens und zu den privaten Interessen Tutanchamuns.

Da sich die Originale zum großen Teil in Ägypten befinden und niemals in dieser großen Zahl ihre Reise außerhalb des Landes hätten antreten dürfen, ist die Ausstellung für Interessierte erlebbare Geschichte und künstlerisch überzeugend nachgebaut. Besucher, die das Grab schon einmal im Tal der Könige bestaunt haben, könnten allerdings enttäuscht werden. Schlechte Luft in der Ausstellungshalle und übertriebene Preise im Souvenirshop am Ausgang sind zwei weitere Kleinigkeiten, die das Gesamtkonzept stören.

Grabbeigaben Tutanchamuns
Autor:

Meike Sieg aus Hagen

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