Markus Maria Profitlich ist ein echtes Schwergewicht in der Comedy-Szene. Am 21. Januar gastiert er mit seinem aktuellen Programm „Halbzeit“ in Velbert. Vorher sprach er mit dem Stadtanzeiger über leckende Riesenschnauzer, Prostata-Untersuchungen und sein Wohlfühlgewicht.
„Halbzeit“ heißt Ihr aktuelles Bühnenprogramm, das inhaltlich das Leben nach dem 50. Geburtstag thematisiert. Wieviel „Profitlich“ steckt da wirklich drin? Ohhh, einiges. Ich bin jetzt 55, da hat man so einiges erlebt, von der Prostata-Krebsvorsorgeuntersuchung bis zum Gutschein für ein Piercing, ein Geschenk der eigenen Tochter.
Haben Sie den Gutschein eingelöst? Nein, den will ich lieber nicht einlösen.
Mit Ihrer besonderen Komik nehmen Sie in „Halbzeit“ die Zuschauer mit in einen Tag, an dem nichts läuft, wie es soll. Wann hatten Sie zuletzt einen solchen Tag? Was ist schief gelaufen? Hm, da muss ich wirklich überlegen, denn ich habe selten solche Tage... kürzlich habe ich ein Lama-Trekking durch das Bergische Land gemacht. Da ist zwar nichts schief gelaufen, aber es war ein besonderer Tag. Und das Trekking war echt entspannend.
Ich wusste gar nicht, dass es so etwas in NRW gibt... Ich habe mit den Besitzern der Lamas mal gedreht, da entstand der Kontakt.
Warum ist Ihnen die Midlife-Crisis ein ganzes Bühnenprogramm wert? ...weil ich sie so gar nicht habe, aber viele darüber sprechen. Mir war es immer egal, ob ich 30, 40 oder 50 werde. Man ist so alt wie man sich fühlt.
Warum sollte ich als Mittdreißigerin das Programm ansehen? Damit Sie wissen, was auf Sie zukommt – und herzlich drüber lachen können.
Wann haben Sie eigentlich erkannt, dass Sie die Ulknudel in Ihrer Familie sind? Ich wollte nie die Ulknudel sein, war auch nie der Klassenclown. Ich konnte mich immer schon gut bewegen. Irgendwann haben zwei Freunde und ich uns zusammengetan und sind hobbymäßig aufgetreten, bei Geburtstagen, Hochzeiten, Beerdigungen... falsch, da wohl eher nicht.
Ich habe eine Tischlerlehre abgeschlossen, dann hatte ich eine Kneipe. Anfang der 90er musste ich mich entscheiden, denn es wurde immer mehr. Diese Zeit hat mich geprägt. Ich erinnere mich gut an einen Auftritt vor zehn Leuten, als ich den Sterbenden spielte und mich unter den Tisch fallen ließ. Dort lag ein Riesenschnauzer, der mich erstmal abgeleckt hat.
Seitdem mögen Sie keine Hunde mehr? Doch, ich habe selbst einen. Wenn auch keinen Riesenschnauzer!
Sie waren und sind sehr erfolgreich. Aber 2010 hat Ihre Gesundheit gestreikt. Aus einer Erkältung heraus haben Sie Ihre Stimme verloren. Was hat sich seitdem in Ihrem Leben geändert? Das war ein Warnschuss. Seitdem mache ich nur noch das, worauf ich Lust habe. Das heißt: Theater spielen. Das Fernsehen steht hinten an. Ich bin krank geworden durch die Kombination aus TV-Produktion und Tournee. Eineinhalb Jahre war ich außer Gefecht, musste operiert werden. Seit vier Jahren bin ich wieder unterwegs, mache „nur“ noch 100 Auftritte im Jahr. Das Reisen ist zwar anstrengend, aber die zwei Stunden auf der Bühne am Abend entlohnen mich dafür.
Als ich Ihren Namen googelte, kam als Suchvorschlag an dritter Stelle „Profitlich + Diät“. Das hat mich überrascht. Mich auch! Ich habe mal mit Metabolic Balance gut abgenommen, aber während einer Tournee ist das nicht praktikabel. Über mein Gewicht mache ich mir keinen großen Kopf mehr. Mein Wohlfühlgewicht liegt bei 130 Kilo, aktuell wiege ich 150 Kilo. Da muss ich demnächst wieder ran.
Wie specken Sie ab? Ich lasse abends Kohlenhydrate weg und verzichte weitgehend auf Zucker. Das klappt.
Überraschen Sie mich nochmal. Ich nenne Ihnen zwei Begriffe und Sie nennen bitte jeweils Ihre Präferenz: Die Berge – Das Meer. Das Meer.
Helene Fischer – AC/DC: (überlegt kurz): weder noch.
Schokolade – Schnitzel: Erst das Schnitzel, dann die Schokolade.
Auf der Bühne – vor der TV-Kamera: Auf der Bühne.
Staubsaugen – Wäsche bügeln: Mach‘ ich beides.
Wichtiger Hinweis:
Markus Maria Profitlich tritt mit seinem Programm „Halbzeit“ morgen im Forum Niederberg auf. Zunächst war die Veranstaltung im Bürgerhaus Langenberg geplant, musste aber umziehen. Der Veranstalter bittet alle, die Tickets im Vorverkauf für Langenberg erworben haben, sich zu melden, um eine neue Platzauswahl vorzunehmen. Dies ist heute noch möglich unter Telefon 02051/950417 oder per E-Mail an service@kvv-velbert.de. Andernfalls sollten sich die Ticketinhaber morgen an der Abendkasse melden!
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