Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage NRW 2011 konzertiert das Bürgerhausorchester Collegium musicum Velbert unter der bewährten Leitung von Claus Tinnes. Solist ist der junge, hoffnungsvolle Velberter Pianist Constantin Maximilian Knoll.
Das Konzert wird eröffnet mit einer Sinfonietta für Streicher von Szymon Laks einem polnischen Komponisten (1901-1983) jüdischer Abstammung. Szymon Laks überlebte das Lager Auschwitz als Mitglied, später als Arrangeur und Leiter des „ Lagerorchesters“. Im Oktober 1944 wurde er in das Lager Dachau evakuiert. Nach der Befreiung durch amerikanische Truppen kehrte er nach Paris zurück. Die Sinfonietta für Streicher ist ein kunstvolles viersätziges Werk mit traditionellen, volkstümlich Elementen und für die Zuhörer sehr humorvoll.
Nach seinem Debüt in Velbert beim Neujahrsempfang der Stadt Velbert im Jahre 2005 hat nun hat Constantin Maximilian Knoll seinen ersten Auftritt in Velbert mit Orchester mit dem Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur von Joseph Haydn. Dieses Werk dürfte um oder kurz nach 1770 entstanden sein. Zwar existiert keine Reinschrift und keine durch Haydn autorisierte Quelle, der Vergleich der erhaltenen Abschriften und Drucke lässt jedoch den Schluss zu, dass es sich um eine Komposition für Cembalo und Streichorchester handelt.
Der Solist Constantin Maximilian Knoll, der in Velbert lebt, wurde 1996 in Bonn geboren und besucht die internationale Schule in Düsseldorf. Er hat die musikalische Früherziehung an der Musik- und Kunstschule in Velbert genossen und begann bereits als Vierjähriger mit seiner Ausbildung am Klavier bei der Velberter Pianistin und Klavierpädagogin und Master of Music - Elisabeth Helene Hajduk-Brunsch. Constantin erhält außerdem Unterricht im Geigen- und Gitarrenspiel und spielt auch in einer Rockband Schlagzeug. Ferner wurde er in Gesang und Komposition geschult. Mit neun Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung an der Robert-Schumann- Hochschule in Düsseldorf. Seitdem ist er dort Jungstudent in der Klavierklasse von Frau Prof. Barbara Szczepanska. Constantin hat bisher viele erste Preise bei nationalen und internationalen Klavierwettbewerben gewonnen, darunter 2008 den "Internationalen Steinway-Wettbewerb" in Hamburg und den Jungstudentenwettbewerb "J.U.S.T. 2008", sowie 2007 einen ersten Preis beim "Internationalen Grotrian Steinweg Wettbewerb" in Hannover und beim "Internationalen Wiener Pianisten Wettbewerb". Bei "Jugend musiziert" gewann er erste Preise. Er ist Preisträger auf Regional-, Landes- und Bundesebene in den Kategorien Klavier solo, Klavier vierhändig und Duo Klavier-Gesang. Außerdem erhielt er 2008 den Sonderpreis "Wiener Klassik" und ein Stipendium der Oscar und Vera Ritter Stiftung, sowie zweimal den Bach-Förderpreis. 2007 gab er sein erstes Solokonzert im Chateau D´Artigny in Frankreich und ein weiteres 2008 in Murnau. 2009 gewann er einen 1. Preis beim Ferdinand-Trimborn-Wettbewerb in Ratingen. Er gibt regelmäßig Klavierkonzerte im In- und Ausland. WDR - 5 berichtete 2009 über ihn. Im Januar 2010 gab er sein erstes Klavierkonzert - Haydn G-Dur - mit der Neuen Philharmonie Westfalen. In seiner knapp bemessenen Freizeit geht Constantin seinem Hobby nach: Forschen und Erfinden. Er ist mehrfacher Preisträger bei "Jugend Forscht / Schüler experimentieren" und wurde 2008 Landessieger von NRW im Fachbereich Technik. 2003 und 2008 sind seine Experimente vom WDR-Fernsehen als aktuelle Beiträge gesendet worden.
Zum Abschluss erklingt die Sinfonie für Streichorchester Nr. 8 D-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Diese Streichersinfonie, wie auch 11 weitere, schrieb der Komponist im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren. Publiziert wurden sie erst nach dem zweiten Weltkrieg. Mendelssohn-Bartholdy wollte die Kompositionen nur als Studienwerke und als stilistische Übungen verstanden wissen. Es sind aber Meisterwerke.
Autor:Klaus Zimmerhof aus Velbert |
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