Dorsten. Am 23. Februar präsentiert das Jüdisches Museum Westfalen um 19.30 Uhr den Dokumentarfilm von Nadja Tenge und Sally M. Jaber "AHAWAH – KINDER DER AUGUSTSTRASSE“.
Ahawah ist hebräisch und bedeutet Liebe. Erzählt wird die Geschichte des Jüdischen Kinderheims „Ahawah“ und der Jüdischen Mädchenschule in der Berliner Auguststraße, von den Anfängen in den 1920er Jahren bis zum Ende während der NS-Zeit. Der Film erzählt auch von großartigen Menschen, die mit Enthusiasmus und Hingabe die Förderung der jüdischen Kinder als die Hoffnungsträger für eine gerechtere Zukunft in den Mittelpunkt ihres Schaffens setzten. Beide Einrichtungen gehörten zu den modernsten ihrer Zeit. Nicht zu Untertanen, sondern zu Menschen mit freiem Willen sollten die Kinder erzogen werden. Die Spur der Geschichte führt von der Auguststraße bis nach Israel, wo die Idee der Gründer auch nach dem Nazi-Terror fortlebt.
Das AHAWAH Village in Kiriat Bialik, einer ehemaligen deutschen Siedlung im Norden des Landes, ist ein Ort, an dem viele der AHAWAH-Kinder mit ihren Erziehern 1934 Zuflucht fanden. Hier gründeten sie ein neues Heim, das heute zu den fortschrittlichsten Israels gehört. 250 km weiter südlich, in Kiriat Gat, einer der ärmsten Regionen des Landes, liegt das Kinderheim Neve Hanna, das 1974 von der Berliner Jüdin und Ahawah-Erzieherin Hanna Ullmann, und der Schulleiterin der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule Hanna Kaphan gegründet wurde. Jüdische Einwandererkinder aus zerrütten Familien finden hier ein neues Zuhause. Der Kreis scheint sich zu schließen mit dieser Initiative, Kindern einen Ort zu schenken, an dem sie allen nötigen Respekt und Liebe erhalten, um frei und glücklich zu sein.
Während der verschiedenen Stationen der filmischen Reise treffen ehemalige Schülerinnen der Mädchenschule und der 96-jährige Ahawah-Zögling David Markus, mit Kindern einer Evangelischen Schule in Berlin zusammen. Eindringlich beschreiben die hoch betagten Zeitzeugen den Ort ihrer Kindheit als Paradies inmitten der NS-Hölle. Die Berliner Schriftstellerin Regina Scheer („Ahawah – das vergessene Haus“, „Machandel“) berichtet über ihre jahrelangen Recherchen über die Auguststraße und ihre Begegnungen mit Menschen, die hier lebten.
Die Filmemacherinnen Nadja Tenge und Sally Musleh Jaber präsentieren mit der Dokumentation AHAWAH ihren Debütfilm. Nadja Tenge, geb.1970, ist als freiberufliche Schauspielerin, Regisseurin und Sprecherin tätig; Sally Musleh Jaber, Jg. 1982, ist Schauspielerin, Performance-, Video- und Installationskünstlerin, Sprecherin und Sängerin.
Eintritt: 5 Euro für alle
– in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen –
Autor:Larissa Theresiak aus Dorsten |
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