Dioxin-Skandal wirft Schlaglicht auf Massentierhaltung - Demo am 22.01.2011 in Berlin

22. Januar 2011
12:00 Uhr
Berlin Hauptbahnhof, Berlin

Pestizide im Gemüse, PFT, Gentechnik und Gammelfleisch. Lebensmittelskandale verunsichern die Verbraucher, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Arnsberg. Welche Lebensmittel können heute noch ohne Bedenken gekauft werden? Der erneute Dioxin-Skandal in der Massentierhaltung zeigt, dass die Agrarindustrie ihre selbstproduzierten Risiken nicht in den Griff bekommt. In immer größer werdenden Ställen für Hühner und Schweine werden zunehmend industriell hergestellte Futtermittel eingesetzt. So ist auch im aktuellen Dioxin-Skandal verunreinigte Ware von einem einzigen Futtermittellieferanten in mindestens vier Bundesländern in tausenden Ställen verfüttert worden. Unter dem Konkurrenzdruck zur industriellen Massentierhaltung setzen immer weniger Eier- und Fleischproduzenten selbst hergestelltes Futter ein, obwohl sich auf diese Weise Gefahren entscheidend verringern ließen.

Gegen diese Missstände wird ein Bündnis aus 80 Bauern-, Umwelt-, Tierschutz- und Entwicklungsverbänden am 22. Januar 2011 in Berlin bei einer Demonstration gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft protestieren.

Die jetzigen Rückrufaktionen im Handel reichen nicht aus, so der BUND. Seit mindestens Mitte Dezember liegen erste Dioxin-Hinweise vor. Vermutlich sind viele seither gekaufte Eier und Fleischprodukte noch nicht verspeist. Der BUND fordert Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner auf, keinen Moment zu zögern, die Markennamen und Chargen, die betreffenden Handelsketten und die Zeiträume zu nennen, die belastete Ware betreffen.

Es ist Zeit für einen grundsätzlichen Wandel in der Agrarpolitik. Agrarfabriken müssen zum Auslaufmodell werden, die Zukunft gehört der bäuerlichen Landwirtschaft. Wir dürfen die Entscheidungen darüber nicht länger der industriehörigen Politik überlassen, sondern müssen jetzt Druck machen.

Infos zur Demo finden Sie unter folgendem Link:
http://www.bund.net/nc/bundnet/presse/pressemitteilungen/detail/zurueck/pressemitteilungen/artikel/futtermittelindustrie-endlich-an-die-leine-nehmen-aigner-vorschlaege-schuetzen-bauern-und-verbrauch/

BUND - Arnsberg
Rosel Rademacher
(Vorsitzende)

Autor:

Birgit Jakubzik aus Arnsberg-Neheim

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