Abschiebung – Möglichkeiten und Grenzen der Verhinderung einer unmenschlichen Praxis

5. Februar 2015
18:00 Uhr
Bahnhof Langendreer, Bochum

Einladung zu Vortrag & Diskussion: Mittwoch, 11. Februar 2015 – 18 Uhr – Bahnhof Langendreer (Raum 6)

Die Abschiebungspraxis deutscher Behörden ist für viele Asylsuchende traumatisierend. MitarbeiterInnen der Polizei und der Ausländerbehörden kommen, teilweise unangekündigt, nachts oder in den frühen Morgenstunden in die Flüchtlingsunterkünfte oder Wohnungen, um die Betroffenen zum Flughafen zu bringen. Diese haben meist nur eine halbe Stunde Zeit, um auszuwählen, was sie mitnehmen möchten. Dabei darf ihr Gepäck höchstens 20 kg pro Person betragen. Die Möglichkeit, sich von FreundInnen und Verwandten zu verabschieden oder einen Rechtsanwalt zu kontaktieren gibt es meist nicht. Insbesondere für Kinder sind solche Szenarien traumatisierend. Viele Organisationen und Initiativen kritisieren Abschiebungen deshalb als unwürdige und inhumane Praxis und auch in der Zivilgesellschaft regt sich zunehmend Widerstand. Dennoch wurden im Jahr 2013 insgesamt 10.198 Menschen aus Deutschland abgeschoben, ein Drittel mehr als noch im Vorjahr 2012.

Wir – der Treffpunkt Asyl, die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum, die Amnesty-Hochschulgruppe-Bochum, das Netzwerk Wohlfahrtstraße und der Bahnhof Langendreer – möchten das Thema Abschiebung genauer beleuchten und klären, was eine Abschiebung ist, wie sie abläuft, warum Flüchtlinge abgeschoben werden und welche Formen der Abschiebungsverhinderung es gibt. Dazu laden wir den Referenten Heinz Drucks, Vorstandsmitglied des Flüchtlingsrates NRW e.V. und die Rechtsanwältin Heike Geisweid zu einem Gespräch über die Möglichkeiten und Grenzen von Abschiebungsverhinderung ein und werden dabei von den Erfahrungen bereits bestehender Bündnisse aus anderen Städten hören.

Ziel der Veranstaltung ist u.a. die Schaffung eines Bündnisses von lokalen Unterstützungsstrukturen für von Abschiebungen bedrohte Menschen.

Autor:

Hans Hudde aus Bochum

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