Spinnen-Alarm? Pfui Spinne!

15. Februar 2012
Homberg, 40882 Ratingen
7Bilder

Spinnen-Alarm? Pfui Spinne!

Heute Morgen betrat meine Frau mein Arbeitszimmer. Es waren Fotos einer Familienfeier eingetroffen, es gab also etwas zu Beschauen.

Plötzlich erstarrte sie mitten im Betrachten und Kommentieren zur Salzsäule, ihr Mund blieb offen vor Schreck. Was sehe ich denn da, sagte sie und sie blieb dabei schier atemlos. Dabei schaute sie nicht auf den Bildschirm, sondern auf ein Stück Tapete zwischen einem Bild und einem Bücherregal.

Was war los? Der absolute Ernstfall war eingetreten. Da hatte es sich eine „dicke Spinne“ gemütlich gemacht. Eine die auf den ersten Blick handtellergroß wirken, wenn ihre Silhouette durch Schatten betont werden. Eine von der Sorte, die die Damen nicht so gern sehen.

Nein, Spinnen werden bei uns nicht erschlagen, sie sind nützlich! Bei solchen Gelegenheiten kommt bei uns nach dem ersten Schreck wie von selbst ein Ritual in Gang.

Einer behält die Spinne im Auge und sucht nach deren Partner, der andere holt schnellstens das Uralt-Original-Spinnenfang-Marmeladenglas herbei. Die größeren Exemplare treten gern paarweise auf, aber diese hier war allein.

Das Uralt-Original-Spinnenfang-Marmeladenglas ist ein Schraubglas. Der Schraubdeckel wird beiseite gelegt. Der beauftragte Jäger, das bin in solchen Fällen ich, nähert sich der Spinne und stülpt das Glas über sie. Die Spinne ist in solchen Fällen im allgemeinen verdutzt. Die heutige Morgenspinne war hochaktiv und wollte zwischen Glas und Rauhfaser-Tapete weg. Aber dann entschied sie sich für den Weg ins Licht, d. h. sie machte sich Richtung Glasboden auf den Weg. Als sie merkte, dass der Weg versperrt war, spielte sie mir erwartungsgemäß die Todesstarre vor.

Nach diesem diplomatischen Teil habe ich das Glas verschraubt und die Spinne in ein Blumenbeet zwischen Garagenauffahrt und Nachbargrundstück entlassen. Meiner Frau versprach ich, die Spinne angewiesen zu haben, sich künftig nur auf dem Nachbargrundstück zu bewegen.

Für diese Großtat wurde ich mit einer Tasse Kaffe und einem Keks belohnt.
Was lernen wir daraus?
Heldentaten werden rasch belohnt. Manchmal schnell, manchmal dauert es.
….

Vor vielen Jahren habe ich Tierverhaltens-Bücher gelesen und mir respektvoll (wegen ihres Nutzens und ja, auch wegen ihrer Schönheit) Spinnen-Bilder in Großaufnahme angesehen. Seitdem wende ich das „Uralt-Original-Spinnenfang-Marmeladenglas“-Verfahren an.

Autor:

Bernd Schiele aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.