Ökumenische Kirchennacht in Essen am 13. November 2015
„Meine Seele erhebt den Herrn“, der Beginn des Magnifikats aus dem Lukasevangelium, steht als Überschrift über einer Ökumenischen Kirchennacht, zu der die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen (ACK) am Freitag, 13. November, von 18 bis 24 Uhr einlädt. Zwanzig ausgewählte Kirchen öffnen ihre Türen zu vielfältigen biblischen Impulsen, Vorträgen und Präsentationen, Kreativität, Theater und Musik. Im Interview äußerte sich Pastor Lars Linder, Vorsitzender der ACK, über die Veranstaltung:
Eine Nacht der offenen Kirchen hat es in Essen in den letzten Jahren schon zweimal gegeben. Was ist das Besondere an dieser "Ökumenischen Kirchennacht?"
Lars Linder: Bei einer Nacht der offenen Kirchen kann jedes Gotteshaus öffnen und das Programm in der Regel völlig allein und eigenverantwortlich gestalten. Wir haben die Zahl der Veranstaltungsorte für den Freitagabend aber bewusst auf zwanzig begrenzt und das Programm wird überall durch ökumenische Vorbereitungsgruppen organisiert. Das verbindet uns viel stärker über die konfessionellen Grenzen hinweg und unsere Mitglieder werden viel stärker animiert, eine andere Kirche als die eigene aufzusuchen. Auch die Aufteilung des Abends in drei Programmblöcke – Bibelarbeit, Kreativität und ein zentrales Abschlusskonzert in der Erlöserkirche – ist neu. Und nicht zuletzt haben wir uns auf ein gemeinsames Motto geeinigt: Das Magnifikat, der Lobgesang der Maria aus dem Lukasevangelium, das als Losung über der Kirchennacht steht und die einzelnen Veranstaltungen inhaltlich prägen wird.
Warum bietet sich das Magnifikat als Thema der Kirchennacht an?
Lars Linder: Das Magnifikat ist ein zentraler Text der Christenheit und Teil des sogenannten Stundengebets. Als Adventslied wurde es schon häufig vertont und schlägt somit eine Brücke zur kommenden Adventszeit. Aber auch inhaltlich zeichnet sich dieser Text in besonderer Weise aus: Zum einen durch die Aussage, dass Gott in Christus Mensch wird, ganz nah auf unsere Ebene kommt, um uns Menschen zu erlösen. Und zum anderen, indem Herrschaftsansprüche in Frage gestellt werden und deutlich wird, welch außerordentlich, fast schon revolutionäre Kraft das Evangelium hat.
In welcher Form kann die Ökumene und können die Besucher des Abends von dieser Kirchennacht profitieren?
Lars Linder: Ich erhoffe mir von der Kirchennacht, dass die Ökumene in unserer Stadt einen neuen Impuls erhält. Zum einen schon dadurch, dass Christen aus verschiedenen Konfessionen bei der Vorbereitung zusammengearbeitet haben. Und zum andern inspiriert das gemeinsame Feiern und macht Mut. In den zwanzig beteiligten Kirchen erleben die Besucher: Das Christsein ist bunt, unsere Kirche ist vielfältig. Die verschiedenen Konfessionen und Denominationen arbeiten nicht gegeneinander, sondern zusammen und schätzen sich wert. Es gibt einen lebendigen Gott, der jeden Menschen ernst nimmt und dem ich vertrauen kann.
Programm
Das komplette Programm mit allen Veranstaltungsorten, Anschriften, Mitwirkenden finden Sie im Internet auf der Seite www.kirchennacht-essen.de.
Stichwort: Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen (ACK)
Veranstalter der Ökumenischen Kirchennacht ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen (ACK), die 1994 aus einem informellen Arbeitskreis heraus entstand. Regelmäßige Treffen dienen dem Austausch und der gegenseitigen Information. Darüber hinaus gehören gemeinsame ökumenische Projekte und Aktionen zu den Aufgaben: So ist die ACK Veranstalter der monatlichen „Gedenkgottesdienste für die Unbedachten dieser Stadt“ und plant den jährlichen Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an die Reichspogromnacht. Mitglieder in Essen sind derzeit: Römisch-Katholische Kirche, Alt-Katholische Kirche, Evangelische Kirche, Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, Evangelisch-Methodistische Kirche, Heilsarmee, Russisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxes Patriarchat in NRW, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden und Freie evangelische Gemeinden. Internet: www.ack-essen.de.
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