Offener Brief an Oberbürgermeister Thomas Kufen
Essener Initiativen starten Schulterschluss pro Grün
Schulterschluss in Sachen pro Grün. Essener Umweltinitiativen haben sich zusammengetan und machen sich jetzt gemeinsam für ihre Ziele stark. In einem an Oberbürgermeister Thomas Kufen gerichteten Offenen Brief legen sie programmatische Grundsätze für die weitere Stadtplanung dar.
von Christa Herlinger
Das Hauptziel ist klar definiert: Stopp für unverantwortlichen Flächenfraß. "Unter besonderem Schutz stehende und andere umweltrelevante Flächen müssen ein Tabu für zukünftige Planungen sein und unangetastet bleiben", formuliert es Wolfgang Sykorra von der Bürgerinitiative "Rettet die Schönebecker Grünflächen" stellvertretend.
Die stadtweiten Proteste der letzten Monate sind nach Ansicht der Umweltschützer ein klares Signal dafür, dass die Bürger mit der aktuellen Stadtplanung und Baupolitik in Essen deutlich unzufrieden sind.
Von Nord bis Süd
Der Zusammenschluss acht lokaler Initiativen von Nord bis Süd und zwei stadtübergreifende Bewegungen legt eindrucksvolles Zahlenmaterial vor: Mit insgesamt 16.749 Unterschriften machen sich die Bürger gegen Bauvorhaben und für den Erhalt von Grün-, Waldflächen, Frischluftschneisen, Landschaftsschutzgebieten und umwelt-/klimarelevanten stark. Dass nun gemeinsam gekämpft wird, hat die Rüttenscheiderin Estelle Fritz initiiert. Sie hat Initiativen aus Katernberg im Norden bis zu Bürgergruppen aus Kettwig im Süden der Stadt mit ins Boot geholt. Der Stadtbezirk Borbeck ist besonders stark vertreten: Die Umweltgruppen aus den Bereichen Bocholder Straße / Kesselstraße und die Initiative"Rettet den Klostergarten" schließen sich dem Aufruf ebenso an wie die Bürgerinitiative „Rettet die Schönebecker Grünflächen“.
Teilerfolge für Schönebecker
Die hat inzwischen einen wichtigen Teilerfolg eingefahren. Der Forderung, die Grüngebiete und Freiflächen am Rand der Schönebecker Schlucht (Pollstraße, Schacht-Kronprinz-Straße), am Rand des Schlossparks (Frintroper Straße) und in den Hanglagen von Winkhauser Tal und Hexbachtal zu erhalten, ist der zuständige städtische Ausschuss in seiner letzten Sitzung nachgekommen.
Gemeinsam will man sich nun stadtweit für eine neue Stadtplanung und deutlich mehr Transparenz stark machen: "Machen Sie es sich zum Ziel, ganz Essen überall und gleichwertig, attraktiv, klimaangepasst und bürgerfreundlich zu gestalten", fordern die Umweltschützer den OB in ihrem Brief auf.
Dialog auf Augenhöhe
Und sie signalisieren ihre Gesprächsbereitschaft: "Wir stehen für einen ernstgemeinten, konstruktiven Dialog auf Augenhöhe mit Ihnen und den städtischen Institutionen zur Verfügung. Gern bringen wir dabei unsere Erfahrungen sowie Kenntnisse vor Ort und in Sachen Klimaschutz mit ein, über die die Mitglieder unserer Initiativen verfügen."
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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