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Mit 3D-Drucker Prothesen herstellen: EXIST-Projekt soll in Selbstständigkeit der Forscher münden
Das Projekt MedTech-Multiprint, mit knapp 1,3 Millionen Euro gefördert, ist eines der größten, das bislang im Fachgebiet Maschinenelemente der Fakultät Maschinenbau an der TU Dortmund umgesetzt wird.
Gleichzeitig ist es das finanzstärkste EXIST-Förderprojekt, das die Universität bislang einwerben konnte. Für das Team um Jasper Gruson ist es die Chance, sich in einigen Jahren mit einem High-Tech-Projekt selbstständig zu machen.
Der 3D-Multiprint-Drucker steht noch unverkleidet in der Werkstatt der Fakultät Maschinenbau am Campus Nord: Ein Würfel mit einer Kantenlänge von knapp zwei Metern. Das Druckermodell zeugt von viel Handarbeit und ist ein Unikat. „Wir haben ihn weitestgehend selbst erstellt“, sagt Jasper Gruson. „Selbst die Druckköpfe sind Eigenentwicklungen“.
3D-Markt boomt
Im boomenden Markt von 3D-Druckern ist dieses Gerät ein Einzelstück. Der Drucker soll komplexe Hybridprodukte produzieren. Konkret soll er Gegenstände in einem Arbeitsgang aus unterschiedlichen Standard- und Hochleistungsthermoplasten, aber auch Hochleistungskunststoffen und Silikonen in einem einzigen unterbrechungsfreien Produktionsprozess erzeugen.
„Beispielsweise eine Prothese“, berichtet Philipp Kemper. „Wenn ein Mensch auf solch ein Hilfsmittel angewiesen ist, erfordert dies eine individuelle Anpassung.“ Das gilt besonders für den Übergang der Gliedmaße zur Prothese. Das neuartige 3D-Drucksystem wollen Gruson, Kemper und der Softwareentwickler Frithjof Pollmüller auf der Basis eines bestehenden Labormusters, also eines 3D-Spezialdruckers, entwickeln.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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