TU Dortmund
Cola-Test und Schokoladensuche: 450 Schüler erlebten spannenden Tag der Statistik
Bereits zum neunten Mal fand der Dortmunder Tag der Statistik (DOTS) statt. Unter dem Motto „Nichts als Erbsen zählen?“ widerlegte die Fakultät Statistik der TU Dortmund so manches Vorurteil über die vermeintlich trockene Welt der statistischen Datenerfassung. Rund 450 Schüler lernten in spannenden Vorträgen und abwechslungsreichen Mitmachaktionen, wie wichtig die Statistik inzwischen für viele Bereiche unserer Gesellschaft geworden ist.
Ob Aktienkurse, Geburtenraten, Wahlprognosen oder PISA-Ergebnisse –überall steckt Statistik drin. Ganz praxisnah lernten auch die rund 450 Schüler Anwendungsbeispiele aus der Statistik kennen: In einer „Mitmachaktion für Naschkatzen“ sollten sie schätzen, wie viel eine Tüte wiegt, in der sich 100 Süßigkeiten befinden. Dafür durften sie fünf Teile wiegen und mussten dann hochrechnen, wie viel alle zusammen wiegen. „Die meisten liegen mit ihrem Ergebnis über dem tatsächlichen Gewicht, weil man eher dazu tendiert, die schwereren Teile zu wiegen“, verriet Sophie Gimbach, die als wissenschaftliche Hilfskraft von Prof. Philipp Doebler das Experiment mit betreut hat.
Statistik näherbringen
Um Süßigkeiten ging es auch bei der „Interaktiven Schokoladensuche“. Mithilfe statistischer Methoden sollten Schüler jenen Punkt auf einem Gitternetz bestimmen, hinter dem sich die größte Schokoladenmenge verbirgt. Unabhängig vom Ergebnis durften sich anschließend alle Rechenkünstler über eine süße Belohnung freuen.
Als Probanden konnten sich die Jugendlichen außerdem bei einem Dreieckstest versuchen, bei dem sie vermeintliche Unterschiede zwischen verschiedenen Cola-Sorten herausschmecken sollten.
„Wir möchten Schülern mit den Experimenten Statistik näherbringen und zeigen, wo statistische Methoden überall Anwendung finden“, sagte Prof. Christine Müller, die den DOTS vor neun Jahren an der TU ins Leben gerufen hatte. „In der Schule lernt man eher wenig zu Statistik und allgemein ist das Thema Mathe bei vielen negativ besetzt. Da möchten wir gegensteuern.“
Statistik und Zuverlässigkeit
Am Vormittag hatten die Schüler der Sekundarstufe II und ihre Lehrerinnen und Lehrer in einem Vortrag von Prof. Jörg Rahnenführer bereits erfahren, wie man unter anderem bei Bildung, Gesundheit und Finanzen mit Statistik bessere Entscheidungen treffen kann. Prof. Christine Müller erläuterte, was Statistik mit der Zuverlässigkeit von technischen Produkten zu tun hat. Einen Einblick in die berufliche Praxis gewährte anschließend Dr. Klaus Friedrichs, der als Statistiker bei einem Automobilzulieferer die Mobilität der Zukunft entwickelt.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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