Dortmunder Reiterverein
Verein nimmt "Bolmke-Aus" sportlich: "Wir wussten ja, dass es schwierig wird"
Vorsitzende Alexandra Rabe: innenstadt-Süd. Der Dortmunder Reiterverein ist seit über 50 Jahren „Im Rabenloh“ beheimatet, muss dort bis 2023 weichen, der Pachtvertrag endet. Ein möglicher neuer Standort war bis zuletzt "An der Bolmke". Wie berichtet, kippte die Stadt nun diesen Plan.
Alexandra Rabe, Vorsitzende des Reitervereins, nahm die Absage sportlich. "Natürlich ist auch Enttäuschung da, der Standort an der Stockumer Straße an der Bolmke war für uns geeignet. Aber wir wussten ja, dass es schwierig wird dort unseren Verein anzusiedeln. Wir haben uns nie nur auf diesen Platz versteift."
Die Stadt hatte dem Verein zwischenzeitlich auch einen Alternativstandort angeboten: einen freien Reiterhof in Löttringhausen. "Das wir den abgelehnt haben, hat zwei Gründe. Die Lage und dazu ist dort alles baufällig, hätte abgerissen werden müssen", so Rabe. Ein Neubau wäre auch mit einem Planungsverfahren verbunden, der Vorteil "einfach auf den Reiterhof zu ziehen" sei also keiner gewesen.
Stadtnah für den Nachwuchs
"Wichtig ist uns einfach eine stadtnahe Lage. Wir sind alle ehrenamtlich im Verein tätig, in unserem Verein gibt es auch Privatpferde, aber unser Fokus liegt auf den Schulpferden und deswegen sind wir angewiesen auf eine zentrale Lage. Rund 90 Prozent unserer Hauptnutzer kommen mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn jemand ein Bild von uns hat, dass nur SUVs bei uns parken oder die vielen Kinder mit großen Autos von ihren Eltern gebracht werden und ruhig ein paar Kilometer weiter fahren könnten, dann ist das schlichtweg falsch", so Rabe. "Wir wollen den Nachwuchs fördern und einen bezahlbaren und erreichbaren Reitsport anbieten."
Seit zwei Jahren beschäftigt sich der Verein mit dem Thema Umzug, hat der Stadt auch schon viele Standorte vorgeschlagen, welche aber aus den verschiedensten Gründen nicht machbar waren. "Große Sorgen um unsere Zukunft machen wir uns derzeit nicht, wir werden bestimmt unseren passenden Platz finden", so Rabe. Große Ansprüche habe man nicht, außer einer stadtnahen Lage und einer passenden Größe. Nur ein Fußballplatz wäre zu wenig. Man benötige circa fünf Hektar, davon wären dann auch nur zehn Prozent versiegelte Fläche, der Rest Auslauf und Weide.
"Wir sind auf jeden Fall entspannt, strecken weiter die Fühler nach Lösungen und Standorten aus, sind im Gespräch mit der Stadt und auch eine Fusion mit anderen Vereinen könnte am Ende eine mögliche Lösung sein. Wir denken über vieles nach", so Rabe.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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