„Wer Liebe sät, der erntet auch Liebe“: Ehepaar Vogt feiert Diamantene Hochzeit
In Zeiten hoher Scheidungsraten kann sich kaum jemand vorstellen, 60 Jahre mit ein und demselben Partner zu verbringen. Für Erika und Erich Vogt dagegen ist die Zeit wie im Fluge vergangen - und die gemeinsame Zeit das Beste, was ihnen passieren konnte.
„Dass das schon 60 Jahre gewesen sein sollen ...“ staunen beide gemeinsam über ihre Diamantene Hochzeit. Wie im Fluge sei die Zeit vergangen – auch wenn es durchaus so seine Höhen und Tiefen gegeben hat. „Man muss eben auch mal zurückstecken können“ verrät Erika Vogt ihr kleines Ehegeheimnis. Und: „Mit Geduld und Rücksicht aufeinander übersteht man auch mal schwere Zeiten.“
Kennegelernt haben sich die beiden Anfang der 50er Jahre bei einem Sommerfest in einer Dortmunder Kleingartenanlage. „Damals hat alles angefangen – und nicht mehr aufgehört“, lächelt Erika Vogt. Die junge Erika arbeitete als Hausmädchen in einem Dortmunder Haushalt, Erich als Stahlwerker auf der Westfalenhütte. Anderthalb Jahre dauerte ihre Verlobungszeit, in der vor allem für den neuen Hausstand gespart wurde. „Aber das schwierigste war, im zerbombten Dortmund eine Wohnung zu finden“, erinnert sich Erika Vogt.
Erste Wohnung bei den Schwiegeltern
Schließlich zog man als jungverheiratetes Paar bei den Schwiegereltern ein. „Das war einerseits schön, weil alles ganz harmonisch war. Andererseits fehlte uns natürlich die Privatsphäre“, erinnert sich die 86-Jährige.
Während Erich auf Wechselschicht war, kümmert sich seine Frau vor allem um die Mahlzeiten. „Meine Schwiegermutter hat nicht gern gekocht, ich aber schon. Von daher passte das“, so Erika Vogt. 1955 wird Tochter Rita in der Küche der Schwiegerreltern geboren. „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen“, schmunzelt Erika Vogt. Drei Jungs sollen noch folgen, alle in kurzem Abstandt. „Vier quirlige Kinder und der Mann auf Wechselschicht ... Als die Pubertät kam, war es richtig anstrengend“, berichtet die Dortmunderin. „Den Spruch ‚kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen‘ kann ich nur bestätigen“, so die vierfache Mutter. „Als die Kinder dann flügge wurden und abends immer länger draußen unterwegs waren, habe ich oft wachgelegen und gehorcht, ob sie auch heil und gesund zurückkommen.“
Sie kamen zurück – und noch heute herrscht in der Familie ein starker Zusammenhalt. Seit 1997 wohnen Erich und Erika Vogt bei ihrem Sohn Dieter in der Aplerbecker Mark und genießen dort ihren Ruhestand.
Zweite Heimat auf dem Campingplatz
Doch das Paar wird regelmäßig vom Campingfieber getrieben. Immer im Frühling werden die Sachen gepackt – und es geht für Monate ab auf den Campingplatz im Münsterland. „Das machen wir schon seit Jahren so und wollen es auch in Zukunft so halten“, so Erika Vogt. Im Laufe der Jahre ist aus dem Dauerstellplatz ein echtes Refugium für die ganze Familie geworden, inklusive
Gästewohnwagen für Kinder und Enkel, die gerne ihre Ferien bei den beiden verbringen. Zurück nach Dortmund geht es erst, wenn geheizt werden müsste. „Wir haben dort zwar auch eine Heizung eingebaut, aber wo wir es hier doch auch schön haben...“, lacht Erika Vogt und hofft, dass sie noch einige Jahre dieses Glück bei guter Gesundheit genießen können.
Zum Feiern kamen alle zusammen
Zur Diamanthochzeit kamen alle vier Kinder, sechs Enkelkinder und inzwischen auch zwei Urenkel zusammen, um gemeinsam mit Freunden und Bekannten zu feiern und die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. „Das wir dafür alle zusammen sein konnten, war für uns doch das Schönste“, so Erika Vogt. Und liefert das Rezept dafür gleich mit: „Wer Liebe sät, der erntet eben auch Liebe“. Das hält auch bis zur Eisenern Hochzeit in fünf Jahren – mindestens.
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.