Uni Dortmund: H-Bahn verunglückt. 27 Fahrgäste verletzt
Zu einem schweren Unfall kam es Dienstagmorgen, 15. Mai, auf dem Uni-Campus in Dortmund, als kurz nach acht Uhr die Hochbahn (H-Bahn) den Container eines Müllfahrzeugs rammte.
Laut Schlussbilanz der Einsatzkräfte am Nachmittag wurden durch die Wucht des Aufpralls 27 Fahrgäste verletzt. Sieben von ihnen wurden sofort von der Feuerwehr aus der demolierten Kabine geholt und noch am Unfallort notärztlich behandelt. Die weiteren Fahrgäste wurden per Rettungsgondel zur nächsten Haltestelle gebracht und von dort zu einer Sammelstelle für Verletzte am Campus-Süd. Der Großteil von ihnen wurde von Notärzten versorgt. Die Verletzten wurden anschließend alle ins Krankenhaus gefahren.
Keine Schwerverletzten
Die Verletzungen der Unfallopfer sind nach derzeitigem Stand noch unklar. Schwerverletzte habe es aber nicht gegeben, so die Feuerwehr.
Insgesamt waren 34 Fahrgäste in der Bahn, größtenteils Studenten und junge Erwachsene.
Lkw mehrere Meter mitgeschleift
Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist die Hochbahn, die automatisch und ohne Fahrer fährt, auf Höhe der Mensa auf einen Bauschutt-Container geprallt. "Der Container wurde gerade per Hebearm auf einen Lkw geladen", berichtet Kim Freigang von der Dortmunder Polizei. Die Hochbahn sei mit dem Ausleger des Lkw kollidiert und habe den Lkw noch mehrere Meter mitgeschleift. Der Lkw-Fahrer wurde dabei leicht verletzt.
Aufprall mit 40 km/h
Das Tempo der Bahn wurde von Technikern auf 40 km/h geschätzt. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. "Theoretisch besteht für Fahrgäste die Möglichkeit, eine Notbremse zu ziehen. Ob das geschehen ist, ist derzeit noch unklar", so ein Sprecher des H-Bahn-Betreibers "H-Bahn21", die unter dem Dach der Dortmunder DSW21 firmiert.
Sachverständiger eingeschaltet
Wie es genau zu dem Unfall kam, wird jetzt von der Polizei ermittelt. Auch ein Sachverständiger wurde eingeschaltet.
100.000 Euro Schaden
Wegen des Schadens, den die Polizei auf 100.000 Euro beziffert, liegt der H-Bahn-Verkehr still. Alternativ werden Busse eingesetzt.
Unterstützung aus Nachbarstädten
Um alle Verletzten zeitgerecht in ein Krankenhaus transportieren zu können und den regulären Dortmunder Rettungsdienst nicht zu sehr zu schwächen, wurde Unterstützung aus benachbarten Städten angefordert. Zum Einsatz kamen deshalb auch Rettungswagen aus Bochum und aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis.
Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit ungefähr 60 Einsatzkräften und 28 Fahrzeugen vor Ort.
Infos über die H-Bahn
Die H-Bahn Dortmund ist eine vollautomatisch gesteuerte Großkabinenbahn und befördert an der Universität Dortmund täglich mehr als 5.000 Fahrgäste. Sie verbindet den nördlichen mit dem südlichen Campus.
Bereits am 2. Mai 1984 wurde sie dem öffentlichen Verkehr übergeben und gilt als erste Anlage ihrer Art in Deutschland. Sie ist in das ÖPNV-Netz der Stadt Dortmund und tariflich in den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) integriert.
Autor:Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd |
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