Raubserie in Dortmund: 14-jähriger Intensivtäter in Haft
Die akribischen Ermittlungen des Dortmunder Jugendkommissariats haben am Montag (29. Januar) zur Inhaftierung eines 14-jährigen Intensivtäters geführt. Der Dortmunder hatte über Wochen Raubstraftaten im Dortmunder Süden verübt. Seine Mittäter "rekrutierte" er dabei hauptsächlich am Hörder Bahnhof.
Die nachweislich ersten Taten verübte der junge Dortmunder bereits Anfang Dezember. Der Modus Operandi war in allen Fällen nahezu identisch. Gemeinsam mit wechselnden "Unterstützern" suchte sich der Täter jüngere Opfer, meist im Alter von 11 bis 13 Jahren. Dabei klärte er im Vorfeld auf, ob sich der Raubzug auch lohnt - sprich: Trugen die Kinder Smartphones oder Spielekonsolen bei sich, fielen sie ins Beuteschema.
Die in allen Fällen körperlich überlegene Gruppe schlug und schubste die Opfer, in einem Fall wurde ein 13-Jähriger sogar mit einem Messer bedroht. Ermittlungen des Kommissariats ergaben, dass die Täter die Beute an verschiedenen Verkaufsläden in Dortmund-Hörde in "Bares" umtauschten.
Die Dortmunder Polizei berichtete im Dezember von mindestens drei verübten Fällen, die hauptsächlich dem 14-Jährigen anzukreiden sind. Mit Ausnahme einer verübten Tat in Dortmund-Wickede hatten alle Überfälle ihren Ursprung im Umfeld des Hörder Bahnhofs, siehe auch:
Nachdem daraufhin Hinweise aus der Bevölkerung bei den Ermittlern eingingen, zog sich die Schlinge für den 14-Jährigen weiter zu.
Doch obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits wissen musste, dass die Ermittler ihn genau im Auge behielten, änderte er sein Verhalten nicht. Zuletzt kam er am vergangenen Samstag (27. Januar) als Tatverdächtiger eines Raubdelikts an der Hörder Bahnhofsstraße in Frage. Gemeinsam mit weiteren Mittätern trat er zunächst einen alkoholisierten Erwachsenen und riss ihn schließlich zu Boden. Anschließend raubte er dessen Handy und Bargeld.
Als die Beweislast gegen den 14-Jährigen schließlich erdrückend war, klickten die Handschellen. Seit gestern befindet sich der Jugendliche in Untersuchungshaft.
Polizeipräsident Gregor Lange begrüßt die rasche Entscheidung der Justiz und lobt die hartnäckige Arbeit des Hauses des Jugendrechts: "Die aufmerksame Arbeit unserer Ermittler und die professionelle Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft und der Stadt führten schlussendlich zur Inhaftierung des Intensivtäters. Diese Entscheidung ist der richtige Weg, um jugendlichen Straftätern die Konsequenzen ihres kriminellen Handels zu zeigen."
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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