250 Kilometer: Ultramarathon für die große Liebe
Nach 250 schweißtreibenden Kilometern kullerten die Tränen der Rührung.
Der Dortmunder Extrem-Sportler und Mentalcoach Michele Ufer erneuerte auf den Knien den Hochzeitsantrag an seine deutsch-türkische Frau Burcin. „Ich bin dieses Rennen für meine Frau gelaufen, als eine Art Symbol, dass ich keine Mühen scheue, an meine Grenzen gehe und weit darüber hinaus, um bei ihr zu sein. Aber auch als Zeichen des Respekts vor der türkischen Kultur“, so Ufer.
Der Lykische Weg im Süden der Türkei gilt als einer der schönsten Weitwanderwege überhaupt. Anspruchsvolle Pfade wechseln ab mit spektakulären Ausblicken auf das tiefblaue Meer, einsame Buchten und die Gipfel des Taurus-Gebirges. Gut erhaltene Ruinen zeugen von einer geschichtsträchtigen Vergangenheit. Dort fand Ende September die 3. Auflage des „Lycian Way Ultra Marathon“ - kurz LYUM genannt - statt, ein 250 km Etappenrennen auf den schönsten, aber auch schwierigsten Passagen des Lykischen Wegs.
„Die Anforderungen an die Teilnehmer sind extrem. Schwierige Bergläufe, leichte Kletterei, kilometerlange Strandpassagen im tiefen Sand, permanente Auf’s und Ab’s, dazu Temperaturen von 35 bis 40 Grad Celsius“, sah sich der 40-Jährige schwierigen Bedingungen ausgesetzt. Zusätzlich mussten die Läufer auf den bis zu 87 km langen Etappen ihre komplette Ausrüstung und Verpflegung für die sechs Tagesetappen transportieren.
Und es lief nicht nur emotional, sondern auch sportlich richtig gut. Eigentlich eine Überraschung, denn Michele Ufer konnte verletzungsbedingt kaum trainieren und bangte bis wenige Tage vor dem Start um seine Teilnahme. Dass es in einem stark besetzten Teilnehmerfeld zum Titel „bester internationaler Läufer“ und den siebten Platz im Gesamtranking reichte, kann selbst Ufer kaum glauben. Die Schlussetappe über 25 km beendete er sogar als Vierter, nur wenige Sekunden hinter einem der absoluten Topläufer und Titelaspiranten. Doch wenn Liebe so motiviert, scheint alles möglich.…
Autor:Uwe Petzold aus Dortmund-Süd |
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