Amateurboxen
Seniorenboxtraining gegen Einsamkeit beim Dortmunder Boxsport 20/50
Schon in den 90er Jahren, als in Dortmund die Stahlwerke, die Brauereien und die
Zechen schlossen, haben viele Dortmunder ihre Arbeit verloren. Es herrschte zum Teil
Perspektivlosigkeit bei den Menschen. Als einer der ersten Vereine in Dortmund hat der
Dortmunder Boxsport 20/50 diese Situation erkannt.
Durch Werbemaßnahmen wurden die Frührentner, Witwer, Arbeitslosen, ausländische
Mitbürger und Flüchtlinge angesprochen, Sport zu treiben. Der DBS 20/50 wollte Ihnen
wenigstens eine sportliche Heimat geben. Das Motto lautete: „Man ist nie zu alt, um mit
dem Sport zu beginnen“. Die Aktion war ein großer Erfolg. In Kürze meldeten sich über 50
Frauen und Männer und wurden Mitglied des Traditionsvereins.
Heute besteht die Seniorengruppe im Alter zwischen 30 und 88 Jahren schon über 25 Jahre.
Beim wöchentlichen Training nehmen Sportfreunde aus mehreren Nationen, Frauen und
Männer, teil.
Gymnastik, Lauf –und Zirkeltraining, Boxschule, Gerätearbeit und Leichtkontaktboxen wechseln
einander ab. Jeder ist ein Einzelkämpfer, aber zusammen sind sie eine starke Gemeinschaft.
Man kontrolliert sich gegenseitig und spornt sich dabei an.
Weit über 100 Senioren sind heute Mitglied des DBS 20/50. Wenn auch viele nicht mehr trainieren,
so halten sie weiterhin zum Verein. Sie übernehmen Patenschaften, werden Fördermitglieder
oder stärken durch Ihre Beiträge den Verein.
Auch außerhalb des Trainings ist man eine verschworene Truppe. Man hilft sich gegenseitig,
feiert gemeinsam runde Geburtstage, besucht besondere Vereinsstammtische und nimmt ins-
gesamt bewusst am Vereinsleben teil.
Trostvolle Worte findet man bei Krankenhausbesuchen u. Beerdigungen.
Beim Dortmunder Boxsport 20/50 zählen internationale Freundschaften und Begegnungen mehr
als Siege und Medaillen.
Bei den Trainingsabenden herrscht immer ein buntes Völkergemisch. Sprachprobleme kennen die
Boxer nicht, bei Ihnen sprechen die Fäuste.
Die Aussage des Dichters Joachim Ringelnatz hat ihre volle Berechtigung:
„Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit und schützt uns durch Vereine vor der
Einsamkeit“.
Im Dortmunder Boxsport 20/50 ist „Jeder“ über „30“ herzlich willkommen.
Viele ausländische Freunde haben im Traditionsverein DBS 20/50 ihre sportliche Heimat gefunden.
PS.: Jeden Dienstag und Donnerstag treffen sich junge Frauen und Männer über 30 Jahre von
20:00 bis 22:00 Uhr im Boxleistungszentrum der Amateurboxer, Strobelallee 40, 44139 Dortmund, um sich fit zu halten. Die Trainerin Catharina Heinrichs und der Trainer Francesco Solimeo machen ein abwechslungsreiches Training. Normales Sportzeug ist mitzubringen, alles andere stellt der DBS 20/50.
Boxen….der neue Sport im Alter gegen Einsamkeit?
von Udo Asbeck
Bei einer Verteilaktion der Zeitschrift „Senioren Heute“ in Hombruch wurden wir vom 1.Vorsitzenden des DBS 20/50, Dieter Schumann, angesprochen mit der Bitte , ob der Seniorenbeirat, mal das Trainingszentrum des Vereins besuchen könnte, um das Seniorenboxen kennenzulernen.
Dieses Jahr im September besuchte ich einen Trainingsabend in der Helmut-Körnig-Halle. Ich war sprachlos, Männlein und Weiblein, Jung und Alt, beim gemeinsamen Training zu erleben.
Es war für mich etwas ganz Besonderes, zu sehen, wie Jung und Alt miteinander harmonierten.
Der Vorsitzende erklärte mir, dass der Verein schon seit 1990 Seniorenboxtraining anbietet.
Für mich war der Besuch eine Bereicherung meines Lebens.
Vielen Dank an Dieter Schumann
Autor:Dieter Schumann aus Dortmund-Süd |
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