Regionalliga-Volleyballer des TV Hörde holen sich auf der Bielefelder Alm ein blaues Auge

Volleyball-Regionalliga
Post Telekom SV Bielefeld – TV Hörde 2:3 (27:25, 27:25, 22:25, 21:25, 10:15)

Die Startphase hatte für die Schmetterkünstler aus dem Dortmunder Süden schon Symbolcharakter. Hauptangreifer und Annahmespezialist Dobromir Karkoszka hatte sich beim Einspielen einen Wadenkrampf zugezogen und konnte nur noch mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Auswechselbank humpeln. Durch den unerwarteten Ausfall und den dann notwendigen Einsatz des jungen Christopher Werth war die Hörder Taktik schon vor dem Anpfiff zur Makulatur geworden. Die zuvor erst zweimal siegreichen Bielefelder hatten bereits im Vorfeld auf ihrer Homepage dem ungeschlagenen Spitzenreiter auf der gefürchteten Alm einen heißen Kampf versprochen und hielten ihr Wort.

Schwache Aufschläge, schlecht postierter Block, die Angreifer verzweifelten am starken Block der Gastgeber, sodass den Hördern sogar eine peinliche 0:3 Klatsche drohte. Der bisher überragende Hauptangreifer Jan Terhoeven konnte seine Angriffskraft nicht entfalten und schwankte zwischen den Extremen „Ball gegen die Wand“ oder „Ball gegen den Block“. Weil sich auch der junge Christopher Werth am Netz zu selten durchsetzen konnte, kam schon Mitte des zweiten Satzes Lenard Exner aufs Feld. Der 20-Jährige BWL-Student hatte schon in der Vorsaison den TVH vor einer Tiebreak-Niederlagen bewahrt.

„Unsere Trainingsqualität ist leider trotz der Siegesserie nach unten gegangen“, musste der TVH-Coach selbstkritisch eingestehen. Zufrieden konnte Annacker hingegen nur mit der Kampfmoral seines Teams sein, das sich noch einmal aufbäumte und den Entscheidungssatz sicher gewann. Kapitän Henning Bruns erwies sich bei der erfolgreichen Aufholjagd als vorbildlicher Motivationsmotor, konnte wichtige Angriffspunkte sammeln und lief in der Abwehr viele Bälle ab. Der zweite Matchwinner war Libero Jan Maas, der wegen Zahnschmerzen in der Woche nicht trainieren konnte und unter dem Einfluss von Schmerzmitteln dennoch eine überragende Partie in der Annahme spielte. Der ehemalige WVV-Auswahlspieler behielt stets den Überblick, trieb das Team an und hatte so einen wichtigen Anteil am Sieg.

Nach dem sechsten Sieg, viermal musste der Tiebreak-Spezialist über die volle Distanz, wahrten die Hörder ihre weiße Weste. „Es war zum richtigen Zeitpunkt ein Schuss vor den Bug“, will Annacker beim Training die Zügel wieder anziehen. Schon am nächsten Spieltag erwartet der Tabellenführer mit dem SSF Fortuna Bonn den wohl stärksten Gegner, der sich trotz bereits drei Niederlagen den Aufstieg in die 3.Liga als Saisonziel gesetzt hat.

TVH: Bruns, Child, Exner, Frosting, Hester, Kjer, Maas, Rademacher, Terhoeven, Werth

Autor:

Klaus Wilke aus Dortmund-Süd

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