Prügelszenen im Dortmunder Amateurfußball
Prügelszenen statt Fallrückzieher. Der Dortmunder Amateurfußball wurde am Wochenende von unschönen Szenen in den unteren Ligen heimgesucht. Nach Polizeiangaben gab es gleich zwei Vorfälle, bei denen Beamte einschreiten mussten.
Zum ersten Fall kam es auf dem Mendesportplatz in einer Begegnung in der Kreisliga C. Während es Spiels beleidigten Spieler der gegnerischen Mannschaft fortlaufend einen aus Guinea stammenden 19-jährigen Spieler des TSC Eintracht mit fremdenfeindlichen Beleidigungen. Nach Abpfiff stürmten plötzlich Spieler der gegnerischen Mannschaft in den Strafraum des TSC Eintracht und attackierten den 19-jährigen Dortmunder mit Tritten und Faustschlägen. Zeugen und Mannschaftskameraden, die sich schützend vor ihren Mitspieler stellten, wurden ebenfalls von der gegnerischen Mannschaft attackiert. Erst nach dem Erscheinen der benachrichtigten Polizei beruhigte sich die Lage wieder. Es wurden Strafanzeigen gegen einzelne Spieler gestellt.
Im zweiten Fall kam es - nach Aussagen des Polizeiberichtes - Sonntagnachmittag in Eichlinghofen auf dem Fußballplatz des TuS Eichlinghofen zu einer Schlägerei unter Beteiligung aller Spieler, Trainer und Betreuer. In der Spitze prügelten sich bis zu 25 Personen. Mehrere Streifenwagen der Polizei wurden vor Ort eingesetzt und verhinderten weitere Eskalationen. Auch hier wurden Strafanzeigen wegen Körperverletzungen aufgenommen.
Zu den Vorgängen äußerte sich inzwischen Eichlinghofens Vereinsmanager Thomas Janßen in einer Presseerklärung. Darin heißt es, dass der TuS die Geschehnisse beim B-Liga-Meisterschaftsspiel zwischen TuS Eichlinghofen II und Genclerbirligi Hörde bedauert. „Wir weisen jedoch jegliche Anschuldigungen von uns, für den Spielabbruch und die Ausschreitungen verantwortlich zu sein“, so Thomas Janßen.
Die Tätlichkeiten sollen von einem Linienrichter der Gastmannschaft ausgegangen sein. Alle Versuche zu beschwichtigen, seien bis zum Eintreffen der vom Schiedsrichter angeforderten Polizei fehlgeschlagen.
Thomas Janßen abschließend: „Der TuS Eichlinghofen ist stolz auf die Integration von Sportlerinnen und Sportlern aus vielen Nationen und distanziert sich ausdrücklich von jeglicher Form von Gewalt.“
Entsetzt von der Vorkommnissen zeigte sich Peter Richarz vom Fußballkreises Dortmund: „Mit dem Vorfall in Lünen vom vorletzten Wochenende haben wir jetzt drei Fälle mit Polizeieinsatz. Warum sich das häuft, kann ich mir auch nicht erklären.“ Man müsse jetzt genau klären, was überhaupt passiert, wer der Auslöser der jeweiligen Gewaltausbrüche war und dann kommt es zur Verhandlung vor der Kreisspruchkammer. Die Strafen reichen laut Satzung von Punktabzug über Spiele unter Aufsicht bis hin zu Platzsperren und Geldstrafen. Ein Ausschluss der Mannschaften dohe nur dann, wenn es erneut zu Auffälligkeiten kommt.
Autor:Uwe Petzold aus Dortmund-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.