26 Hombrucher Gymnastik-Senioren bringen 2.200 Lebensjahre aufs Turnparkett

Abteilungsleiter Hans Fluck (vorne r.) mit „Geburtstagskind“ Helmut Bojahra in den neuen Trainingsanzügen. | Foto: Peter Otworowski
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  • Abteilungsleiter Hans Fluck (vorne r.) mit „Geburtstagskind“ Helmut Bojahra in den neuen Trainingsanzügen.
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Sie sind alle schon im Rentenalter, aber sportlich längst noch nicht im Ruhestand. Sage und schreibe 2.200 Lebensjahre bringen die Senioren der Gymnastikabteilung des TuS Westfalia Hombruch aufs Turnparkett.

Von den 26 Mitgliedern im Alter von 69 bis 95 Jahren sind 19 aktiv. Jeden Freitagvormittag treffen sie sich in der Froschloch-Turnhalle zum Sport. Seit kurzem laufen die Herren in neuen rot-schwarzen Trainingsanzügen auf. Sie wirken so frisch und flott wie ihre Träger.

"Alles ist sehr locker"

Helmut Bojahra ist einer von ihnen. 85 ist er gerade geworden. Besonders gut gefällt ihm der Umgangston: „Alles ist sehr locker, daher zieht es mich immer wieder hierhin.“ Dabei sah es am Anfang ganz anders aus. „Ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt und musste richtig gezwungen werden“, berichtet Bojahra. Ein Zwang, der sich gelohnt hat. „Ich lasse keine Übungsstunde aus, wenn ich nicht gerade als ehrenamtlicher Prüfer für die IHK tätig bin oder Urlaub mache“, sagt der sportliche Senior.

Arthur Eickelmann (86) ist der älteste Aktive

Arthur Eickelmann ist 86 Jahre jung und der älteste Aktive. Früher war er begeisterter Geräteturner, musste aber aus gesundheitlichen Gründen aufhören. „Deshalb wollte ich einen Ausgleich haben“, erzählt der Hombrucher, der in verschiedenen Vereinen nach einem geeigneten Angebot gesucht hat. Vor drei Jahren wurde er bei den Gymnastiksenioren in Hombruch fündig. „Das ist eine nette Gemeinschaft für die richtige Bewegung im Alter“, lobt Eickelmann.

Hans Fluck (69) das Küken in der Truppe

Hans Fluck kennt das Geheimnis des Erfolgs. „Bei uns gibt es keinen Zwang. Jeder macht so weit mit, wie er kann“, verrät der Abteilungsleiter, mit knapp 69 Jahren das Küken der Truppe.Ein ausgewogenes und altersgerechtes Training garantieren Übungsleiter Erich Lategahn und sein Stellvertreter Karl-Heinz Jerghoff. Zuerst wird immer Gymnastik gemacht, danach folgt Prellball. Insgesamt anderthalb Stunden. „Dadurch wird der ganze Körper bewegt“, weiß Fluck.

Senioren setzen auf Gemeinschaft

Die Senioren setzen auch neben dem Sport auf Gemeinschaft. Sie treffen sich zu Wanderungen, wenn die Turnhalle nicht zur Verfügung steht. An jedem ersten Freitag im Monat findet ein Stammtisch in der Vereinsgaststätte „Zum Muskelkater“ statt. Und einmal jährlich lädt die Abteilung zur Jahresfahrt mit Ehepartnerinnen und Gästen ein. Im August 2012 geht es zum „Gastlichen Dorf“ und nach Paderborn.

Und das ist noch nicht alles...

Und das ist noch nicht alles. „Alle Aktiven sind jederzeit bereit, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen“, erklärt der Abteilungsleiter. Ein Sportfreund kümmert sich um den Schlüssel für die Turnhalle, ein anderer organisiert die Reisen. Es gibt einen Mattenwart und einen Wanderwart. Ein Mitturner nimmt die Fotos auf. Und dann ist da noch Reinhard Wiegand, der seine Mitstreiter bei jeder Sportstunde mit einem individuell gedichteten „Wort zum Freitag“ erfreut. Ein Beispiel:

Das „Wort zum Freitag“ vom 30. März 2012

Konnt’ denn der Frühling schöner sein,
es grünt und blüht und Sonnenschein!
Ja, Frühling lässt sein blaues Band …
Die Menschen außer Rand und Band,
jeden Anlass sie begießen,
Frühlingsgefühle wieder sprießen!
Doch heute ist es wieder kälter,
wir spüren es, wir werden älter,
kaum noch Triebe uns erregen,
da muss der Erich uns bewegen!

Kopfstand aus Übersee

Fritz Jung ist ein Sportler, dem man seine 88 Lebensjahre nicht ansieht. 1954 ist der gebürtige Dortmunder nach Kanada ausgewandert und lebt in Ottawa. Mit Joggen, Gewichtheben, Tai-Chi, Yoga und Gymnastik hält er sich fit. Den Kontakt zur alten Heimat hat er nie aufgegeben. Jetzt war er wieder in Deutschland und besuchte seinen alten Freund Arthur Eickelmann, den er damals in der Dortmunder Turngemeinde kennen gelernt hatte. Keine Frage, dass er ihn zum Seniorensport begleitete. Obwohl an diesem Freitag der Älteste in der Runde, steht sein Urteil schnell fest. „Das ist für mich nicht schwierig genug“, sagt Fritz Jung und präsentierte den Dortmundern einen Kopfstand aus dem Lehrbuch.

Mitturner willkommen

„Mitturner sind jederzeit herzlich willkommen“, lädt Abteilungsleiter Hans Fluck zum Mitmachen ein. Interessenten können sich unter 772697 bei ihm melden

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

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