Amateurboxen
100 Jahre Boxen in Dortmund!

Titelblatt des DBS-Jubiläumsbuches. Gezeichnet von Karikaturist Klaus Pfauter.
  • Titelblatt des DBS-Jubiläumsbuches. Gezeichnet von Karikaturist Klaus Pfauter.
  • hochgeladen von Dieter Schumann

Der Dortmunder Boxsport 20/50, der in diesem Jahr 100 Jahre besteht, hat ein
umfangreiches Jubiläumsbuch herausgebracht. Das sind 100 Jahre Training, Kampf, große Siege, aber auch Niederlagen, die gehören beim Boxen einfach dazu.
Der Traditionsverein ist stolz, ein Teil der großen Boxgeschichte der Stadt Dortmund zu sein!
Es begann im Januar 1920 in der Gaststätte beim Wirt Sebastian Siewers, in der Zimmerstraße 26
Am Steinplatz. Acht junge Männer gründeten den Verein Dortmunder Boxsport 20 (Verein für
Leibesübungen). Das Training übernahmen Anton Tausch und Richard Meyer, die bereits während
des 1.Weltkrieges in England mit dem Boxsport in Berührung kamen. Sie lehrten, auch ohne Lizenz,
eine gute Boxschulung.
1923 wurde der damals 16-jährige Erich Trippe Deutscher Meister im Bantamgewicht. Zahlreiche Titel konnte Trippe in seiner Laufbahn erringen. Viele Jahre war er ein Aushängeschild seines Vereins, bis ihn der Leichtgewichtler Karl Schmedes ablöste. Dieser wurde Serienmeister von 1933 – 1936. 1934 errang Schmedes die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft und war Teilnehmer 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin. Schmedes war jahrelang der Kapitän des Deutschen National-Teams.
Nicht vergessen sollte man den Deutsch – Engländer Willi Gnüge. Er war ein ausgezeichneter Boxer
und noch besserer Trainer. 1926 -1928 verstärkte der Bielefelder Gustav Eder die DBS-Boxstaffel. Danach war er ein sehr beliebter Profi-Meisterboxer. Bezüglich seiner Erfolge stufte man ihn direkt hinter Max Schmeling ein.
Auch die Kampfrichter des DBS hatten einen guten Namen. 1928 wurden Eugen Vahlkamp zur Olympiade nach Amsterdam und Gustav Berndes 1952 nach Helsinki berufen.
1931 kämpfte der DBS im Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegen Col.06 Köln u.
1932 gegen BC Magdeburg. Beide Kämpfe gingen knapp verloren.
1938 holte sich der spätere Bauunternehmer Heinz Gehlker den Titel eines Deutschen Studenten-
meisters.
Nach dem Krieg war der DBS einer der ersten Vereine, der seinen Sport wieder aufnahm.
Die Boxsportvereine wählten den DBSler Georg Köstlich zum Präsidenten des Westfälischen Amateur-Box-Verbandes.
Eugen Vahlkamp, Richard Meyer, Heinrich Störmann und Fritz Dülfer waren die ersten Vorstands-
mitglieder. Fritz Dülfer , der viele Jahre als Trainer fungierte, baute eine neue Boxstaffel auf.
Seine Schützlinge konnten feine Erfolge erzielen.
1961 nahm der Verein an der Dortmunder Stadtmeisterschaft teil. Die DBSler überzeugten durch
Ihren guten und fairen Boxstil.
1963 erkämpfte sich Bernd Cibulski den Deutschen Meistertitel im Junioren-Halbmittelgewicht.
1970 fusionierte der DBS 20 mit dem Boxring 50 Dorstfeld. Der Dortmunder Boxsport 20/50 war
geboren.
1972 wählten die DBS-Mitglieder Dieter Schumann zum 1. Vorsitzenden. Noch heute, nach 48 Jahren
steht er an der Spitze des Vereins. Zusammen mit seinen Vereinskameraden konnten über 100
Veranstaltungen durchgeführt werden. Darunter 18 Bezirksmeisterschaften, 12 WABV-Endrunden
und 10 Städtevergleiche.
In den 70ziger Jahren kamen viele ausländische Mitglieder in den Verein. Sie kamen als Fremde und
blieben als Freunde. Das Vereinsmotto heißt auch heute noch :“ Internationale Kontakte und Freundschaften sind wichtiger als Siege und Medaillen“. An jedem Übungssabend trainiert ein buntes Völkergemisch aus 10 Nationen in der Boxsporthalle.
Für seine gute Integrationsarbeit wurde der DBS 1982 von der Dortmunder Sportpresse mit dem Ehrenteller geehrt.
Außerdem bestand von 1971 bis 1991 eine Sportfreundschaft mit den britischen Soldaten vom Nußbaumweg.
Von 1982 bis 1989 war Uli Besken der beste Boxer des Vereins. Er holte 6 DM-Titel für seinen Stammverein und zwei DM-Mannschaftstitel für Ahlen. Er bestritt 5 Länderkämpfe und war Teilnehmer bei der Junioren- WM in Bukarest.
Es folgte Ali Balhas, er gwann 1998 den DM-Juniorentitel im Schwergewicht.
2001 erhielt der Verein vom „lsb“ den Titel „Anerkannter Jugendfreundlicher Sportverein“.
2008-2010 wurde Goda Dailydaite „Internationale Deutsche Studentenmeisterin“. Gleichzeitig
wurde sie in die Frauen-Nationalstaffel berufen.
2009 errang Goda Dailydaite den Titel einer Deutschen Meisterin im Leichtgewicht.
2010 wird die Litauerin Profiboxerin. Zwei Jahre später holte sie den 1.WM-Titel im Federgewicht.
2013 stieß Helin Mamo zum DBS 20/50. Im gleichen Jahr erkämpfte sie sich den DM-Titel im Weltergewicht.
2016 wurde der Club für die gute Vereinsarbeit mit der Dortmunder Vereinskrone geehrt.
In einem Zeitraum von 40 Jahren konnte der Boxsportverein 2017 das 500. ausländische Mitglied
aufnehmen. Der DBS 20/50 erhielt deshalb den Titel „Anerkannter Stützpunktverein“.
2018 wurden die Freizeitsportler zu einer der 5 coolsten Senioren-Sportgruppen Deutschlands
gewählt.
2020 richtete der Verein die Special Olympics NRW im Boxen aus.
Weitere Aktionen wie Ferienfreizeitmaßnahmen, Intern. Boxturniere, Teilnahme am Pferde-Rennsport, Prominenten-Stammtische, Verleihung von Goldhandschuhen an verdienstvolle Dortmunder Bürger, Boxen mit Managern, Pädagogen und Künstlern, Patenschaften und kostenloses Training für arbeitslose Jugendliche und Flüchtlinge u.a. zeugen von einer intensiven Vereinsarbeit.
Alle DBS-Verantwortlichen hoffen, dass es nach der Corona-Pandemie 2021 mit voller Energie weiter
geht.
Weitere Informationen unter www.dbs2050.de

Ring frei!
Dieter Schumann

Autor:

Dieter Schumann aus Dortmund-Süd

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