Mehr Schulanfänger bei Sprachtherapie: Kinder benötigen offensichtlich Expertenhilfe
Für viele Schulanfänger heißt es in diesen Tagen nicht nur lesen, rechnen und schreiben zu lernen, sondern auch das richtige Sprechen: 26 Prozent der sechsjährigen Jungen in Westfalen-Lippe erhielten in 2016 rund um den Schulbeginn eine Sprachtherapie. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 24,9 Prozent.
Bei den gleichaltrigen Mädchen waren es immerhin noch 18,1 Prozent (Vorjahr 17,6 Prozent). Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NORDWEST. „Das kann als Hinweis verstanden werden, dass viele Kinder bereits im Grundschulalter offensichtlich Expertenhilfe benötigen, um sprachliche Defizite auszugleichen“, sagt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
Defizite der kindlichen Umwelt bewältigen
Über die möglichen Ursachen der starken Verbreitung von sprachtherapeutischen Behandlungen rund um den Schuleintritt wird in der Fachwelt seit Jahren diskutiert. „Auch wenn Sprachtherapien helfen können, Defizite der kindlichen Umwelt zu bewältigen, sollten verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen in Kindergärten und Schulen sowie im Elternhaus in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden“, so AOK-Chef Ackermann.
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Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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