Tipps für die kalte Jahreszeit
Heizfehler vermeiden und dabei Energie sparen

Foto: Katze auf der Heizung - Bild: Pixabay

Laut Umweltbundesamt entfallen 70 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt auf die Heizung. Wer falsch heizt, verschwendet damit unnötig viel Energie und somit auch in Zeiten von immer weiter steigenden Kosten bares Geld!

Fehler 1: Heizkörper verstellen
Der Schreibtisch, ein Vorhang oder die Couch – wenn Möbelstücke, Textilien oder andere Gegenstände vor der Heizung stehen oder sie verdecken, staut sich die Wärme und kann nicht ausreichend zirkulieren. Die Folge: Der Raum bleibt kühl, weil die warme Luft sich nicht gleichmäßig verteilen kann. Heizkörper sollten deshalb immer freistehen. Selbst kleinere Gegenstände vor der Heizung haben diesen Effekt.

Fehler 2: Heizung ganz ausschalten
Viele schalten ihre Heizung für längere Zeit aus, um so Energie zu sparen – zum Beispiel in der Nacht, oder tagsüber, wenn niemand in der Wohnung ist. Die Heizung abzustellen kann jedoch ganz im Gegenteil eine ziemliche Energieverschwendung bewirken: Kühlen die Räume und Wände zu stark ab, braucht es umso mehr Heizenergie, um sie wieder zu wärmen.

Das Umweltbundesamt empfiehlt: „In Abwägung zwischen ‚Energie einsparen‘ und ‚möglichst wenig Energie zum Wiederaufwärmen verwenden‘ ist es am besten, wenn die Temperatur in Wohn- und Arbeitsräumen nachts um 4 bis 5 Grad Celsius gesenkt wird. Mehr sollte es nicht sein, da sonst zu viel Energie beim Wiederaufheizen benötigt wird.“ Es reicht also, die Heizung nur etwas herunter zu drehen.

Fehler 3: Thermostat falsch deuten
Die Zahlen auf dem Thermostat zeigen an, wie warm es im Zimmer wird – und geben zugleich Aufschluss darüber, wie sich Energie sparen lässt. Allerdings interpretieren viele die Zahlen falsch.

Dafür stehen die Zahlen:
* (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
Stufe 1: ca. 12° C
Stufe 2: ca. 16° C
Stufe 3: ca. 20° C
Stufe 4: ca. 24° C
Stufe 5: ca. 28° C

Damit es zuhause schneller warm wird, drehen viele den Heizkörper auf Stufe 5. Doch das funktioniert nicht: Ein Heizkörper wird nicht schneller warm, nur weil du ihn ganz hochdrehst. Die Stufe beeinflusst lediglich, bis zu welcher Raumtemperatur ein Heizkörper weiter heizt.

Fehler 4: Falsch lüften
Im Winter kann die Luftfeuchtigkeit in den Räumen sehr hoch werden – dagegen hilft Lüften. Allerdings auf keinen Fall das Fenster dauerhaft kippen: Gekippte Fenster sorgen kaum für Luftaustausch, kühlen aber die Wände in der Nähe der Fenster aus. Die Heizung muss dann noch stärker arbeiten, um die Temperatur zu halten.

Besser ist regelmäßiges Stoßlüften: Die Fenster mehrmals am Tag für mehrere Minuten komplett öffnen. Besonders wichtig ist das im Schlafzimmer direkt am Morgen. Über Nacht steigt die Luftfeuchtigkeit in dem Raum besonders.

Fehler 5: Wäsche auf dem Heizkörper trocknen
Auch wenn es gut funktioniert, im Winter solltest du deine nasse Wäsche nicht auf dem Heizkörper trocknen lassen. Das verursacht gleich zwei Probleme: Zum einen staut sich die Wärme unter den Textilien und die Wärme verteilt sich nicht im Raum. Zum anderen erhöht sich durch die nasse Wäsche die Luftfeuchtigkeit im Raum – gerade im Winter ist hohe Luftfeuchtigkeit ein idealer Nährboden für Schimmel.

Fehler 6:
Falsche Raumtemperaturen
Nicht alle Räume brauchen die gleiche Temperatur. Für die verschiedenen Zimmer empfehlen Expert*innen folgende Temperaturen:

Schlafzimmer: ca. 18° C (Stufe 2,5)
Bad: ca. 22° C bis 24° C (Stufe 3,5 bis 4)
Küche: ca. 18° C (Stufe 2,5)
Wohnzimmer: ca. 20° C (Stufe 3)

Wird ein Raum nie oder nur selten genutzt, dann sollte das Thermostat auf "Sternchen“ gestellt werden. Dann läuft die Heizung nur dann, wenn die Temperaturen unter 5° C fällt um die Heizung und die Räume so vor Frost zu schützen.

Fehler 7:
Mit der Wärme übertreiben
Viele mögen es in der Wohnung gerne warm, die Heizung deshalb aber auf höchster Stufe laufen zu lassen, ist keine gute Idee. Heizen kostet extrem viel Energie, jedes Grad Celsius wärmer verursacht etwa sechs Prozent mehr Heizkosten.

Wer die Räume auf 24 Grad statt 20 Grad erwärmt, hat schon 24 Prozent höhere Kosten.  Sinnvoller ist es, sich der Umwelt und seinem Geldbeutel zuliebe an Temperaturen um 20 oder 21 Grad zu gewöhnen – und im Winter zuhause statt T-Shirts lieber Pullover und längere Kleidung tragen. Vor allem die Füße warm zu halten, bringt viel.

Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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